Impfgegner gibt es schon so lange wie die Impfungen selbst. Bereits vor 12 Jahren formulierte das Robert Koch-Institut (RKI) Antworten auf die 20 häufigsten Einwände gegen das Impfen. Mit diesen Einwänden von Patienten sehen sich Ärzte besonders häufig konfrontiert. Der in diesem Artikel behandelte Einwand bezieht sich auf die Annahme, dass Impfungen Allergien verursachen können.
Tatsächlich gibt es heutzutage mehr Impfungen und auch mehr Allergien. Nicht selten aber schlussfolgert man aus einer Korrelation häufig auch eine Kausalität. Um dies tun zu können, braucht es jedoch eine ausführliche statistische Analyse. Um also behaupten zu können, dass die Zunahme der Impfungen und die gleichzeitige Zunahme der Allergien zusammenhängen, bedarf es Studien, die diesen Zusammenhang eindeutig belegen können. Fakt ist jedoch: Bisher konnte dieser Zusammenhang noch nicht durch Studien belegt werden.
In einer Studie hatte sich zwar vor einigen Jahren gezeigt, dass Kinder aus anthroposophisch orientierten Familien seltener zu Ekzemen neigen. Eine andere Studie zeigte, dass Eltern, die Impfungen ablehnen, bei ihren Kindern weniger häufig Asthma oder Heuschnupfen beobachten. Tatsächlich wurden diese Kinder in beiden Fällen nicht so häufig geimpft. Jedoch muss man zusätzlich weitere Faktoren betrachten, denn sie bekamen beispielsweise auch seltener Antibiotika, ernährten sich anders, und ihre Eltern rauchten weniger. Somit ist es hier bisher nicht möglich gewesen, eine tatsächliche Ursache-Wirkungs-Beziehung feststellen zu können.
Um eine Kausalität von einer Korrelation abzugrenzen, kann auch das Finden von Gegenbeispielen helfen. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Studien, die gegen eine derartige Beziehung sprechen:
“So ergab eine Analyse Rotterdamer Ärzte, die alle zwischen 1966 und 2003 zu dem Thema veröffentlichten Fachartikel auswerteten, dass sich insbesondere in den methodisch zuverlässigeren Untersuchungen kein erhöhtes Allergierisiko finden ließ. Es zeigte sich vielmehr, dass Impfungen das Risiko für die Allergie-Entwicklung verringern können.” (RKI 2016)
In der DDR, wo eine gesetzliche Impfpflicht bestand und fast alle Kinder geimpft wurden, hat sich zudem zeigen können, dass es kaum Allergien gab. Diese nahmen dort erst nach der Wende zu, während gleichzeitig die Impfquoten sanken. Dass Impfungen die Ursache für Allergien sind, kann somit keineswegs bestätigt, sondern viel eher widerlegt werden.
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