Impfgegner gibt es schon so lange wie die Impfungen selbst. Bereits vor 12 Jahren formulierte das Robert Koch-Institut (RKI) Antworten auf die 20 häufigsten Einwände gegen das Impfen. Mit diesen Einwänden von Patienten sehen sich Ärzte besonders häufig konfrontiert. Der in diesem Artikel behandelte Einwand bezieht sich auf die Annahme, dass Impfungen die Erkrankungen, gegen die sie eigentlich schützen sollen, teilweise sogar selbst auslösen.
Dieser Einwand rührt wahrscheinlich daher, dass die sogenannte Schluckimpfung, die bis Januar 1998 noch in Form eines Lebendimpfstoffs verabreicht wurde, zwar in vielen Fällen erfolgreichen Schutz vor der Kinderlähmung (Poliomyelitis) gewähren konnte, sie die Infektion in einigen Fällen aber tatsächlich auch selbst verursachte. Aus dieser Erkenntnis wurde jedoch geschlussfolgert, dass die Schluckimpfung mit diesem Lebendimpfstoff nicht mehr durchgeführt wird, sondern lediglich mit dem Totimpfstoff, der die Erkrankung selbst gar nicht auslösen kann.
Heutzutage sind abgeschwächte, noch lebende Erreger kaum noch Bestandteil von Impfstoffen. Bei dem Masernimpfstoff ist das zum Beispiel aber noch der Fall. Diese Impfstoffe können tatsächlich krankheitsähnliche Symptome hervorrufen – eine voll ausgeprägte Erkrankung entwickelt sich aber praktisch nie.
Die Mehrheit der Impfstoffe enthalten jedoch abgetötete Erreger bzw. Bestandteile davon. Für diese Impfstoffe kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie die Erkrankungen, gegen die sie schützen sollen, nicht selbst verursachen können, eben weil es sich um tote Erreger oder eben nur um deren Bestandteile handelt. Somit ist eine Infektion schlichtweg nicht möglich. Es ist aber durchaus möglich, dass unabhängig von der Art des Impfstoffs mitunter Fieber, Übelkeit oder Schläfrigkeit sowie Schwellungen und Rötungen an der Injektionsstelle als Immunantwort auftreten können. Dies ist in der Regel nicht bedenklich, sondern vielmehr ein Indikator für eine zukünftige Immunität gegen die Erkrankung.
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