Impfgegner gibt es schon so lange wie die Impfungen selbst. Bereits vor 12 Jahren formulierte das Robert Koch-Institut (RKI) Antworten auf die 20 häufigsten Einwände gegen das Impfen. Mit diesen Einwänden von Patienten sehen sich Ärzte besonders häufig konfrontiert. Der in diesem Artikel behandelte Einwand bezieht sich auf die Annahme, dass Impfungen unvorhersehbare Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen.
Über mehrere Jahre gab es Diskussionen darüber, ob Krankheiten wie Autismus, Diabetes oder Multiple Sklerose durch Impfungen ausgelöst wurden. Einen Nachweis dafür gibt es bis dato nicht. Im Gegenteil: Eine Reihe von Studienergebnissen sprechen gegen eine Korrelation zwischen Impfungen und den Krankheiten.
Basierend auf einer kleinen Studie mit 12 Kindern stellte der britische Arzt Andrew Wakefield 1998 die Hypothese auf, dass die Masern-Mumps-Röteln-Impfung zu Darmschäden führen könnte. Die neurotoxischen Stoffe, die dadurch in den Körper eindringen könnten, störten die geistige Entwicklung und begünstigten Autismus. Nachdem darauffolgende größere Studien diese Hypothese nicht verifizieren konnten, stellte sich heraus, dass Anwälte dem Arzt Geld gegeben hatten, weil sie die Eltern betroffener Kinder vertraten und nach einem Zusammenhang zwischen Autismus und der Impfung suchten, um Hersteller des Impfstoffes zu verklagen. 2004 zogen zehn der 13 Autoren der Studie ihre Interpretation offiziell zurück und Wakefield verlor 2010 seine Zulassung in Großbritannien wegen unethischen Verhaltens.
Dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben können, gilt als unumstritten. Dabei liege eine Hauptschwierigkeit in der Bewertung des Impfrisikos:
“Impfungen werden fast allen Kindern gegeben. Es ist somit nicht verwunderlich, dass Gesundheitsstörungen und Erkrankungen, die im Kindesalter gehäuft auftreten, zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung registriert werden. Ein echter ursächlicher Zusammenhang muss deshalb nicht bestehen.” (RKI 2016)
Die Vermutung, dass der plötzliche Kindstod durch Impfungen begünstigt werden könnte, wurde viel diskutiert, nachdem es vor einigen Jahren mehrere solcher Fälle kurz nach der Immunisierung der Kinder gab. Mittlerweile weisen mehrere Studien auf einen gegenteiligen Effekt hin. Die von der Universität Magdeburg durchgeführte Analyse von 300 Kindstodesfällen entdeckten beispielsweise, dass die betroffenen Babys seltener und später geimpft worden waren als gewöhnlich.
Im Allgemeinen ist nach dem ärztlichen Standesrecht sowie nach dem Infektionsschutzgesetz jeder Verdacht einer Impfkomplikation meldepflichtig. Das Paul-Ehrlich-Institut wertet diese Meldungen im Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang mit der Impfung aus, um potentielle Risiken und Nebenwirkungen so früh wie möglich zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.
Dadurch wird sichergestellt, dass auch noch nach der Impfstoffzulassung eine kontinuierliche Sicherheitskontrolle des Vakzins erfolgt.
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