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Professor Kramer über Infektionsprävention bei Gefäßkathetern

Infektionsprävention bei Gefäßkathetern

Meduplus Autor Professor Dr. Axel Kramer beantwortet in diesem Artikel eine Frage der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (ÖGKH) zum Thema Infektionsprävention bei Gefäßkathetern.

Infektionsprävention von Infektionen bei Gefäßkathetern

Anfrage

In Deutschland wurden von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert-Koch-Institut neue Guidelines zum Thema Prävention von Infektionen herausgebracht. Welche Rolle spielt die Infektionsprävention bei Gefäßkathetern?

Professor Kramer:

Je nach Fachdisziplin bzw. spezifischer Behandlungsmaßnahme können 30 bis etwa 90% der nosokomialen Infektionen (NI) durch Einhaltung von Hygieneregeln verhindert werden. Von allen Verantwortungsträgern muß deshalb das Mögliche unternommen werden, um das Qualitätsmanagement der Krankenhaushygiene auszugestalten und durchzusetzen.

Die Infektionsprävention erfordert eine umfassende, hoch spezialisierte, ineinandergreifende Multibarrierenstrategie, deren Aktualisierung auf der Grundlage des Erkenntnisfortschritts eine fortlaufende Herausforderung darstellt. Im Infektionsschutzgesetz (IfSG) als dem zentralen Bundesgesetz in Deutschland sind die Rahmenbedingungen für die Prävention von NI festgelegt. Das betrifft auch Meldepflichten (Erreger mit speziellen Resistenzen, Surveillance von NI, Ausbruchmanagement) und die Festlegung der Basismaßnahmen der stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen zur Realisierung der Krankenhaushygiene.

Zur detaillierten Umsetzung des IfSG werden von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) die für die jeweilige Aufgabenstellung relevanten Maßnahmen zum Infektionsschutz z.B. Injektionen/ Punktionen, beim Legen von Blutgefäß- und Harnwegkathetern, bei der Beatmung, bei chirurgischen Eingriffe, immunsupprimierten Patienten und Frühgeborenen begründet und zugleich deren Evidenz bewertet.

Die Infektionsprävention ist ein essentielles Kriterium für die Patientensicherheit. Es gibt zwar kein Nullrisiko für NI, aber sehr wohl eine Zerotoleranz gegenüber Hygienemängeln. Durch das Einhalten der Standards durch jeden Mitarbeiter gegenüber Handlungslücken kann den Anteil der NI auf das unvermeidbare Minimum reduziert werden.

So können z.B. in der kolorektalen Karzinomchirurgie durch die Bündelstrategie bis zu 60% der SSI vermieden werden [Kramer A. et al. Zbl Chir 2016; 141(06): 591-6]. Bei Katheter-assoziierten Blutstrominfektionen (CABSI) können durch infektionspräventive Maßnahmen sogar bis zu 70% der Infektionen vermieden werden [Quellen in der aktuellen KRINKO-Empfehlung 2017].

Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von meduplus

Prof. Dr. med. habil. Axel Kramer ist Referent, Hauptautor des Skriptes und festes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von meduplus. Er ist inhaltlich hauptverantwortlich für die Kurse Hygienebeauftragter Arzt und Hygienebeauftragte in der Pflege.

Als Referent der meduplus-Abschlußkoloquien ist er bei unseren Teilnehmern hochgeschätzt und steht auch nach Abschluß der Kurse mit Rat und Tat zur Verfügung.

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