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Hitzewelle in Deutschland: Schätzung der Exzess-Mortalität für den Sommer 2018

Hitzetote

Eine Schätzung der Mortalität während der Hitzeperiode im Sommer 2018 für Berlin und Hessen zeigt, wie ernst die Folgen langanhaltender Hitze besonders für die ältere Bevölkerung sein können. Seit Anfang Juni herrschen in Deutschland nun wieder langanhaltend hohe Temperaturen von 30 Grad und höher. Daher ist es wichtig, die Bevölkerung über die Risiken langanhaltender Hitze aufzuklären.

Hitzetote im Sommer 2018

Zur Schätzung der Zahl der Hitzetoten im Sommer 2018 wurde ein generalisiertes additives Modell genutzt, das den Zusammenhang zwischen dem Mortalitätsverlauf und der durchschnittlichen Wochentemperatur quantifiziert. Ergebnisse der Modellierung zeigen, dass im Sommer 2018 allein in Berlin etwa 490 Menschen aufgrund der Hitzeeinwirkung verstarben. In Hessen lag die Zahl der Hitzetoten bei etwa 740.  Besonders groß waren 2018 die Hitzeauswirkungen in älteren Altersgruppen: In der Bevölkerungsgruppe der 75- bis 84-Jährigen lag die Mortalität bei etwa 60/100.000 und bei der Altersgruppe der > 84-Jährigen bei etwa 300/100.000 Einwohner.

Hitzewellen treten in Deutschland gehäuft seit der Jahrtausendwende auf. Sie gehören hierzulande zu den am stärksten zu spürenden Folgen des Klimawandels.

Das verwendete Modell zur Schätzung der Hitzetoten erlaubt die Schlussfolgerung, dass die Wochenmitteltemperatur und die Dauer einer Hitzewelle die zwei entscheidenden Faktoren sind, welche die Mortalitätsrate beeinflussen. Die größten Auswirkungen der Hitze zeigten sich in den Altersgruppen der 75- bis 84-Jährigen sowie bei den > 85-Jährigen. Allerdings sind auch Kinder, Schwangere, chronisch Kranke, körperlich oder mental eingeschränkte Menschen und Personen, die sich, z.B. aus beruflichen Gründen im Freien aufhalten und einen hohen Einsatz an körperlicher Betätigung aufbringen, gefährdet.

Die Auswirkungen der Hitze äußern sich neben einer erhöhten Mortalität in der Bevölkerung auch in einer verschlechterten Morbidität.

Richtiges Verhalten während Hitzeperioden

Einige europäische Länder verfügen bereits über nationale Hitzeschutzpläne, um der Exzess-Mortalität während auftretender Hitzewellen entgegenzuwirken. In Deutschland gibt es einen solchen Hitzeschutzplan noch nicht.

Daher ist es umso wichtiger, dass sich jeder Einzelne über die Gefahren von zu starker Hitzebelastung bewusst wird und vorbeugende Handlungsempfehlungen befolgt. Zu diesen gehört unter anderem:

  • Innentemperatur möglichst gering halten
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, aber Verzicht auf Alkohol und zu viel Koffein und Zucker
  • Ausweichen auf mehrere kleine Mahlzeit über den Tag verteilt, Vermeidung proteinreicher Lebensmittel
  • Medikamente sollten bei Temperaturen von unter  25 °C aufbewahrt werden, lesen Sie hierzu die Angaben auf der Arzneimittelverpackung

Quellen und weiterführende Literatur

  • RKI; Epidemiologisches Bulletin Nr. 23; 6.Juni.2019 Link
  • WHO: Information and public health advice: heat and health Link

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