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Arztpraxen, Kliniken und Apotheken sind begehrte Ziele für Hacker

Cybersicherheit

Laut einem Artikel des Pharmakonzerns ratiopharm, sind Arztpraxen, Kliniken und Apotheken vermehrt ins Visier von Hackern geraten. Gut die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren Opfer von digitaler Spionage, Sabotage oder Datendiebstahl. Das Gesundheitswesen rangiert unter den Top 5 der betroffenen Branchen. Auch wurden bislang mehr als die Hälfte der 500 größten Kliniken in Deutschland Opfer von Cyberkriminalität, so heißt es in dem Artikel. Häufige Motive sind Erpressung und Diebstahl von Patientendaten. Eine der Taktiken besteht darin, die Rechner zu verschlüsseln und nur unter Zahlung von Lösegeld wieder freizugeben. Andernfalls würden die Daten komplett gelöscht werden.

Patientendaten: Die Gründe für den Datendiebstahl

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Die im Folgenden genannten Beispiele zählen zu den Hauptmotiven für den Diebstahl von den wertvollen und sensiblen Daten:

  • Wertvolle Informationen: Patientendaten enthalten eine Vielzahl von sensiblen Informationen, darunter persönliche Identifikationsdaten (wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Sozialversicherungsnummer), medizinische Informationen (wie Diagnosen, Behandlungsverlauf, Medikation) und finanzielle Daten (wie Krankenversicherungs- und Zahlungsinformationen). Diese Informationen können auf dem Schwarzmarkt einen hohen Wert haben und von Kriminellen für verschiedene Zwecke genutzt werden.
  • Identitätsdiebstahl: Patientendaten werden oft mit anderen persönlichen Informationen verknüpft, was es Cyberkriminellen ermöglicht, Identitätsdiebstahl zu begehen. Mit gestohlenen Patientendaten können Kriminelle gefälschte Identitäten erstellen, Kredite beantragen, Versicherungsbetrug begehen oder andere illegale Aktivitäten durchführen.
  • Erpressung: In einigen Fällen nutzen Cyberkriminelle gestohlene Patientendaten, um die betroffenen Personen zu erpressen. Sie könnten beispielsweise mit der Veröffentlichung sensibler medizinischer Informationen drohen, es sei denn, ein Lösegeld wird gezahlt. Solche Erpressungsversuche können für die Betroffenen äußerst belastend sein.
  • Medizinischer Betrug: Patientendaten können dazu verwendet werden, medizinische Betrugsfälle durchzuführen. Kriminelle könnten beispielsweise gefälschte Ansprüche bei Versicherungen einreichen oder medizinische Leistungen unter einem gestohlenen Identitätsprofil in Anspruch nehmen. Dadurch entstehen erhebliche finanzielle Verluste für Versicherungsunternehmen, Gesundheitseinrichtungen und letztendlich auch für die Patienten selbst.
  • Pharmazeutischer Handel: Cyberkriminelle können gestohlene Patientendaten verwenden, um den illegalen Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu erleichtern. Durch den Zugriff auf medizinische Informationen können sie gefälschte Rezepte erstellen oder gestohlene Medikamente auf dem Schwarzmarkt verkaufen.

Der Mensch ist der Faktor für die Cybersicherheit

Hackerangriffe aufgrund menschlichen Versagens sind leider eine häufige Ursache für Sicherheitsverletzungen. Oftmals nutzen Hacker gezielte Techniken, um menschliche Schwachstellen auszunutzen und Zugang zu Systemen oder Informationen zu erlangen. Hier sind einige Beispiele für menschliches Versagen, das zu erfolgreichen Hackerangriffen führen kann:

  • Phishing: Phishing ist eine beliebte Methode, bei der Hacker gefälschte E-Mails, Websites oder Nachrichten verwenden, um Benutzer dazu zu verleiten, vertrauliche Informationen preiszugeben. Wenn Benutzer auf solche betrügerischen Anfragen eingehen und ihre Anmeldeinformationen oder andere sensible Daten preisgeben, können Hacker Zugang zu ihren Konten oder Systemen erhalten.
  • Schwache Passwörter: Die Verwendung schwacher oder leicht zu erratender Passwörter macht es Hackern leichter, sich Zugang zu Konten oder Systemen zu verschaffen. Beispielsweise können sie Brute-Force-Angriffe durchführen, bei denen sie automatisierte Programme einsetzen, um systematisch verschiedene Passwortkombinationen auszuprobieren.
  • Mangelnde Aktualisierung von Software: Wenn Software, Betriebssysteme oder Anwendungen nicht regelmäßig aktualisiert werden, können bekannte Sicherheitslücken ausgenutzt werden. Hacker suchen oft gezielt nach solchen Schwachstellen, um in Systeme einzudringen. Durch regelmäßige Updates können diese Schwachstellen behoben und die Sicherheit verbessert werden.
  • Fehlende Schulung und Sensibilisierung: Wenn Benutzer nicht ausreichend über gängige Sicherheitspraktiken und Bedrohungen informiert sind, können sie unwissentlich gefährliche Handlungen durchführen. Zum Beispiel das Öffnen von Anhängen oder Links in E-Mails von unbekannten Absendern oder das Herunterladen von verdächtiger Software. Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen können helfen, das Risiko solcher Aktionen zu reduzieren.
  • Unsichere Netzwerke und öffentliche WLANs: Die Verbindung zu unsicheren Netzwerken oder öffentlichen WLANs kann dazu führen, dass Hacker den Datenverkehr abfangen und sensible Informationen wie Benutzernamen, Passwörter oder Kreditkarteninformationen ausspionieren. Es ist wichtig, nur sichere Netzwerke zu verwenden und bei Bedarf eine VPN-Verbindung zu nutzen, um die Datenverschlüsselung zu gewährleisten.

In unserem Kurs Informationssicherheit und Cybersecurity werden Sie auf mögliche Angriffsszenarien sensibilisiert und erhalten verschiedene Tipps und Anleitungen, wie Sie sich vor Cyberangriffen einfach schützen können.

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Quelle

ratiopharm