Zum Ferienbeginn in Berlin und Brandenburg möchten wir Sie über empfohlene Reiseschutzimpfungen für beliebte Urlaubsdestinationen informieren. Insbesondere widmen wir uns in diesem Beitrag der Hepatitis A- sowie der FSME-Impfung.
Das Hepatitis A Virus wird häufig indirekt über kontaminiertes Wasser sowie über Lebensmittel (z.B. Meeresfrüchte wie Muscheln und Austern, aber auch Obst und Gemüse) übertragen. Eine aktive Impfung gegen das Hepatitis A Virus steht seit den 1990er Jahren zur Verfügung. In Deutschland wird sie als Indikationsimpfung für besondere Risikogruppen und für Reisende in Gebiete mit hoher Hepatitis-A-Prävalenz von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen.
Das Hepatitis A Virus weist vor allem in nicht-industrialisierten Ländern eine hohe Prävalenz auf, während die Prävalenz in industrialisierten Ländern generell niedrig ist. Die Meldeinzidenz von Hepatitis A in Deutschland lag in den Jahren 2013 – 2016 zwischen 0,8 und 1,1 Fällen pro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2017 ist die Inzidenz auf 1,5 Fälle pro 100.000 Einwohner gestiegen. Weltweit weisen Südamerika, Asien und Afrika die höchste Hepatits-A-Prävalenz auf. Doch nicht nur vor Reisen zu fernen Zielen, sondern auch zu einigen europäischen Zielen, wie dem Mittelmeerraum sowie Südosteuropa (u.a. Bulgarien, Rumänien), wird eine Reiseschutzimpfung empfohlen.
Im Jahr 2018 wurden dem RKI in der zweiten Aprilhälfte jeweils drei Hepatitis-A-Fälle mit Marokko als vermuteten Infektionsort übermittelt, woraufhin eine Ausbruchsuntersuchung eingeleitet wurde. Befragungen führten zu der Hypothese, dass Datteln aus Marokko das Übertragungsvehikel dargestellt haben könnten. Diese Hypothese wurde mittels einer Fall-Kontroll-Studie untersucht.
Eine univariable Analyse konnte eine signifikante Assoziation zwischen dem Verzehr von Datteln und einer Hepatitis-A Infektion aufzeigen.
Marokko gehört zu den Hoch-Prävalenz-Ländern für Hepatits A. Eine Reiseschutzimpfung ist daher empfohlen. Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass Hepatitis-A-Erkrankungen durch eine bessere Information der Reisenden über bestehende Infektionsrisiken verhindert werden können.
Eine weitere Erkrankung, die durch eine bessere Reisevorbereitung verhindert werden kann, ist FSME. Wer seinen Urlaub in der Natur verbringt und sich in einem Risikogebiet aufhält, für den ist eine FSME-Impfung vor Reiseantritt von der Ständigen Impfkommission empfohlen. Im europäischen Ausland sind vor allem Österreich, das Baltikum, Teile Ost- und Südosteuropas sowie Skandinavien und die Schweiz betroffen. Im Inland stellen Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen FSME-Risikogebiete dar.
Bei Reisen nach Asien, Afrika oder Lateinamerika wird generell eine Impfung gegen Hepatitis A und ggf. gegen Polio und Typhus empfohlen. Auch die Tollwut-Impfung ist hier oft empfehlenswert. Außerdem wird bei längeren Aufenthalten auch eine Impfung gegen Hepatitis B empfohlen. In einigen Ländern besteht zudem eine Impfpflicht gegen Gelbfieber, das in Regionen Lateinamerikas und Afrikas verbreitet ist. Gegen eine weitere durch Mücken übertragene, meist lebensbedrohliche Erkrankung, die Japanische Enzephalitis, ist seit wenigen Jahren ebenfalls eine Impfung in Deutschland vorhanden. International wichtig ist auch der Schutz gegen Meningokokken. Lassen Sie sich vor einer Fernreise am besten durch das Auswärtige Amt zu empfohlenen Reiseschutzimpfungen beraten.
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