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Sollte ich die Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch verwenden?

Sonnencreme

Der Sommer ist im vollen Gange und spätestens jetzt, bei der intensiven Strahlung, machen wir uns Gedanken über unseren Hautschutz.

Nicht selten kramen wir die Tuben aus dem letzten Jahr hervor.
Doch ist das wirklich eine gute Idee?

UV-Schutz und Haltbarkeit

Sonnencreme hat wie jedes Produkt eine Ablaufzeit. Diese ist meistens auf der Tube vermerkt. In der Regel beträgt sie 12 Monate, wenn die Aufbewahrung ordnungsgemäß erfolgt, also das Produkt keiner großen Hitze ausgesetzt wurde. Am besten bewahrt man sie im Keller oder sogar Kühlschrank auf, um den UV-Schutz zu erhalten.

Riecht die Creme allerdings ungewöhnlich und hat sich die Konsistenz verändert, kann davon ausgegangen werden, dass das Produkt nicht mehr in Ordnung ist. Auch wenn Sand an der Öffnung klebt, könnten Keime in die Flasche gelangt sein.

Auch hat jeder Mensch hat Bakterien und andere Keime auf der Hautoberfläche. Sobald man die Sonnencreme an der Öffnung in Kontakt mit unserer Haut kommt, wird das Produkt dadurch kontaminiert. Nun hängt es auch davon ob, ob und wieviel Konservierungsmittel die Sonnencreme enthält. Konservierungsmittel wirkt der Keimbildung entgegen und reduziert eine übermäßige Ausbreitung der Keime.

Weitere Risiken

Lt. einer Studie raten französische Mikrobiologen davon ab, angebrochene Sonnencreme aus dem Vorjahr zu verwenden. Sie prüften die Menge an Octocrylen und Benzophenon in verschiedenen Sonnenschutzpräparaten aus der EU sowie aus den USA. Die Prüfung fand direkt nach dem Kauf und nach 6 Wochen statt. Lediglich 1 Produkt von 17 getesteten Produkten kam ohne den chemischen UV-Filter Octocrylen aus.

Alle 16 Produkte enthielten direkt nach dem Kauf durchschnittlich 39 mg/kg Benzophenon. Diese Konzentration stieg nach 6 Wochen drastisch an.

Nicht nur Benzophenon sei gesundheitsschädlich, sondern auch Octocrylen. Beide Stoffe stehen im Verdacht krebserregend zu sein.

Benzophenon und Octocrylen im Überblick- das sollten Sie wissen:

Benzophenon und Octocrylen sind chemische Verbindungen, die in der Kosmetikindustrie häufig als UV-Filter in Sonnenschutzmitteln und einigen anderen Hautpflegeprodukten verwendet wurden. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen.

  1. Benzophenon: Benzophenon ist eine organische Verbindung, genauer gesagt ein aromatischer Ketoner, der als UV-Absorber in Sonnenschutzmitteln und Nagellacken verwendet wird. Es hat die Fähigkeit, ultraviolette Strahlung zu absorbieren und diese in eine weniger schädliche Form von Energie umzuwandeln. So kann es verhindern, dass UV-Strahlen in die Haut eindringen und Schäden verursachen, wie zum Beispiel Sonnenbrand oder vorzeitige Hautalterung.

Es gibt wie bereits erwähnt Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Benzophenon, da einige Studien darauf hindeuten, dass es möglicherweise in den Blutkreislauf gelangen und hormonelle Störungen verursachen könnte. Aus diesem Grund haben einige Länder seine Verwendung in Kosmetika beschränkt.

  1. Octocrylen: Octocrylen ist ebenfalls eine organische Verbindung und wird häufig in Sonnenschutzmitteln, Lippenbalsamen und anderen Hautpflegeprodukten verwendet, um vor UV-B-Strahlen zu schützen. Es absorbiert UV-Strahlung und schützt so die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne.

Ähnlich wie bei Benzophenon gibt es auch bei Octocrylen Bedenken hinsichtlich möglicher Hautreizungen und allergischer Reaktionen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Octocrylen in Verbindung mit anderen chemischen UV-Filtern instabil sein und zu einer erhöhten Aufnahme von UV-Strahlen führen könnte.

Erste Hilfe bei Hautverbrennung

Was ist zu tun, wenn man sich doch einmal die Haut durch die Sonne verbrannt hat? Diese Erste-Hilfemaßnahmen sollten Sie sofort durchführen, um den Schmerz zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen:

  1. Kühlen Sie die Haut:
    • Gehen Sie sofort in den Schatten oder in einen kühlen Innenbereich.
    • Kühlen Sie die betroffenen Hautstellen mit kaltem (aber nicht eisigem) Wasser. Ein kühles Bad oder eine kalte Dusche kann ebenfalls helfen.
    • Sie können auch kalte, feuchte Tücher auf die verbrannten Stellen legen. Wechseln Sie diese Tücher regelmäßig, um die Kühlung aufrechtzuerhalten.
  2. Trinken Sie viel Wasser:
    • Sonnenbrand kann zur Dehydration führen. Trinken Sie daher viel Wasser, um Ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
  3. Vermeiden Sie weitere Sonneneinstrahlung:
    • Halten Sie sich aus der Sonne fern, bis die Verbrennung verheilt ist. Wenn Sie nach draußen gehen müssen, bedecken Sie die betroffenen Stellen mit lockerer Kleidung und verwenden Sie einen breitkrempigen Hut sowie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF).
  4. Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Lotionen:
    • Tragen Sie Aloe Vera oder eine feuchtigkeitsspendende Lotion auf die verbrannten Stellen auf, um die Haut zu beruhigen und zu pflegen. Vermeiden Sie Produkte mit Alkohol, da diese die Haut austrocknen können.
  5. Vermeiden Sie eng anliegende Kleidung:
    • Tragen Sie lockere, weiche Kleidung, die die verbrannte Haut nicht zusätzlich reizt.
  6. Nehmen Sie Schmerzmittel:
    • Bei starken Schmerzen können Sie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen. Diese können auch helfen, Schwellungen zu reduzieren.
  7. Überwachen Sie die Haut auf Anzeichen von Infektionen:
    • Wenn Blasen auftreten, öffnen Sie diese nicht, da dies zu Infektionen führen kann. Halten Sie die betroffenen Bereiche sauber und überwachen Sie sie auf Anzeichen von Infektionen wie verstärkte Rötung, Eiter oder Fieber.
  8. Suchen Sie bei schweren Verbrennungen ärztliche Hilfe:
    • Wenn der Sonnenbrand sehr großflächig ist, starke Blasenbildung auftritt, oder Sie Symptome wie Schüttelfrost, Fieber oder Übelkeit entwickeln, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Erste Hilfe – bestens vorbereitet

Nicht nur Hautverletzungen sind Anlass das Wissen über die Erste Hilfe aufzufrischen. Unser E-Learningkurs ‘Basic Life Support, Notfallmanagement & Erste Hilfe‘ ist Teil des Pflichtschulungspakets für MFA und Ärzte/Ärztinnen.

Hier können Sie mehr über die Pflichtschulungspakete erfahren:

Pflichtschulungspaket Ärzte

Pflichtschulungspaket MFA

 

Quelle

Verbraucherzentrale

idw – Informationsdienst Wissenschaft