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Die Saison der stechmückenübertragenen Krankheiten beginnt.

Laut den Angaben des RKI zirkuliert seit mindestens 2018 in einem Endemiegebiet in Ostdeutschland das von Stechmücken übertragene West-Nil-Virus zwischen Stechmücken und Vögeln.

Gelegentlich werden Menschen und Pferde als Fehlwirte ebenfalls infiziert. In Deutschland breitet sich ebenfalls die Asiatische Tigermücke weiter aus. Sie kann grundsätzlich exotische saisonale Krankheitserreger wie das Chikungunya, Dengue oder Zika-Virus auf Menschen übertragen, wenn Sie diese Viren zuvor vor infizierten Reise-Rückkehrenden aufgenommen hat. Allerdings ist dies bisher nicht in Deutschland beobachtet worden. Jedoch sei mit möglichen autochthonen menschlichen Chikungunya-Virus-Infektionen zu rechnen. Aufgrund des Klimawandels kann auch die Wahrscheinlichkeit steigen, dass autochthone Dengue-Virus-Infektionen eher zunehmen.

West-Nil-Virus

Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren. Es wird hauptsächlich durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Das Virus wurde erstmals 1937 in der Region West-Nil in Uganda isoliert, hat sich aber seitdem in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet.

Menschen können sich mit dem West-Nil-Virus infizieren, wenn sie von infizierten Mücken gestochen werden. Die meisten Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, zeigen jedoch keine Symptome. Bei etwa 20% der infizierten Personen treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen auf. In seltenen Fällen kann die Infektion jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis) führen, die lebensbedrohlich sein können.

In Berlin, Teilen von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt und Thüringen kam es seit 2019 regelmäßig zu Infektionen, so dass man hier von einem epidemischen Vorkommen sprechen kann. Diese Gebiete dehnen sich möglicherweise jedes Jahr leicht aus.

Dengue, Chikundhynya und Zika Virus und Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke gibt es seit vielen Jahrzehnten in Südeuropa. Hier kommen die exotischen Viruserkrankungen, die diese Mücke überträgt, nicht vor. Die Mücken sind aber in der Lage das Virus von infizierten Reiserückkehrern aufzunehmen und so zu verbreiten. Dies war der Grund für  zwei große Chikungunya-Virus-Ausbrücke in Italien, vielen kleinen autochthonen Clustern von Dengue- und vereinzelt auch Zika-Virus Infektionen in verschiedenen südeuropäischen Ländern. Mit einer Verbreitung der Mücken und auch der Infektionen sei laut Angaben des RKI in den nächsten Jahren zu rechnen.

Ärzte und Ärztinnen sollten daher vor allem im Sommer und Spätsommer in Gebieten, in denen die Asiatische Tigermücke Verbreitung findet, besonders wachsam auf die Krankheitssymptome der Patienten und Patientinnen reagieren. Wo gleichzeitig auch WNV vorkommt (aktuell z. B. in Berlin und Jena, Stand 06/2023), ist diese Ätiologie der Erkrankung wahrscheinlicher und sollte differenzialdiagnostisch bevorzugt abgeklärt werden.

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Quelle

RKI