Masern werden regelmäßig unterschätzt, sowohl in der Schwere der Erkrankung als auch die Möglichkeit des Auftretens von Komplikationen. Dabei gehören sie zu den ansteckendsten Infektionen des Menschen. Mit 90.000 Todesfällen im Jahr 2016 (weltweit), stellen Masern nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen – vor allen Dingen kleiner Kinder unter 5 Jahren – dar. Das RKI stellt seinen Bericht zur Epidemiologie der Masern vor.
Im Kampf gegen die Masern konnte zwischen den Jahren 2001 bis 2003, dank der Einführung der Meldepflicht und steigender Impfquoten, die Anzahl der Fälle von 6.040 auf 780 gesenkt werden. Seitdem ist keine Tendenz eines weiteren Rückgangs festgestellt worden, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI). Jahren mit wenigen Masernfällen folgen ausgedehnte Ausbrüche und viele Masernfälle. Zudem sind die Fallzahlen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Beispielsweise treten Masern seltener in Ländern mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte auf, also beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland oder Sachsen-Anhalt. Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen verzeichnen hingegen mehr Fälle.
Um das Ziel der Elimination, festgehalten im Nationalen Aktionsplan 2015–2020 zur Elimination der Masern und Röteln, zu halten, sind laut RKI drei Maßnahmen nötig:
Auch wenn das RKI die Impfquoten von Kindern im Bundesdurchschnitt grundsätzlich gut einschätzt, gibt es einige Land- und Stadtkreise sowie Bevölkerungsgruppen, bei denen diese zu verbessern sei. Dies betrifft kleine Kinder und Erwachsene, mit und ohne Migrationshintergrund. Das RKI ruft daher alle Beteiligten der Gesundheitsversorgung auf durch gezielte Maßnahmen die Impfquote nachhaltig zu verbessern. Im oben genannten Aktionsplan finden sich dazu einige Ideen.
Wie bei fast allen Erregern gilt auch bei Masern: Die strikte Einhaltung der Basishygiene ist bei allen Patienten die Grundlage einer wirksamen Prävention der Weiterverbreitung. Unter Umständen kann eine Isolierung des Patienten erforderlich sein. Für das gesamte medizinische Personal wird die Schutzimpfung dringend empfohlen. Masern sind meldepflichtig.
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