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Aktuelles, Hygiene, Hygienetipp

Welttuberkulosetag 2022 zum 140. Jubiläum der Entdeckung des Tuberkulose-Erregers

  • Am 24. März des Jahres 1882 hat Robert Koch verkündet, den Tuberkulose-Erreger entdeckt zu haben. Jährlich wird daher am 24. März der Welttuberkulosetag begangen. Dieses Jahr wird das 140. Jubiläum der Entdeckung des Tuberkulose-Erregers zelebriert. Im Mittelpunkt des diesjährigen Welttuberkulosetages steht die Diagnose und Therapie von Tuberkulose unter Pandemiebedingungen. 

    Welttuberkulosetag 2022 – “Invest to End TB. Save Lives.”

    Die WHO hat sich in ihrer End TB-Strategie das Ziel gesetzt, die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) im Vergleich zu 2015 bis zum Jahr 2035 weltweit um 90% und die Zahl der TB-Todesfälle um 95% zu senken. Die Erreichung dieser Ziele ist durch die anhaltende COVID-19-Pandemie stark gefährdet. 

    Seit Beginn der COVID-19-Pandemie :

    • deutlich verringerte Fallfindungsraten
    • gravierende Einschränkungen bei der Behandlung der Tuberkulose
    • erstmals seit 10 Jahren gestiegene tuberkulosebedingte Todesfälle (Anstieg von 1,4 Millionen im Jahr 2019 auf 1,5 Millionen im Jahr 2020)

    Für das Jahr 2020 wird angenommen, dass etwa 10 Millionen Menschen weltweit eine Tuberkulose entwickelten. Registriert werden konnten jedoch nur 5,8 Millionen Neuerkrankungen, etwa 18 % weniger als im Jahr zuvor.

    End TB-Strategie – Wie sieht es in Deutschland aus?

    Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 3.896 Tuberkuloseneuerkrankungen gemeldet, 6 % weniger als im Jahr 2020. Die Inzidenz betrug 4,7 pro 100.000 Einwohner. Damit setzt sich der zu beobachtende Trend abnehmender Fallzahlen auch im 5. Jahr weiter fort. In Deutschland unterliegt die Tuberkulosekontrolle einem hohen Qualitätsstandard.

    Ein wichtiger Meilenstein zur Erhaltung dieses Standards ist die Überarbeitung der S2k-Leitlinie Tuberkulose im Erwachsenenalter, die in Kürze publiziert werden soll. 

    Die Tuberkulosekontrolle in Deutschland fand 2021 generell unter erschwerten Pandemiebedingungen statt. Dennoch haben die inländischen Strukturen in diesem Bereich bislang gut funktioniert. Damit es auch so bleibt und der Infektionsschutz auch in Zukunft für die alltäglichen und zusätzlichen Anforderungen gerüstet ist, liegt das Hauptaugenmerk auf der Umsetzung der landesweiten Digitalisierung zur verbesserten Datenübertragung. 

    Darüber hinaus spielt in den Einrichtungen gut ausgebildetes und geschultes Personal die Schlüsselrolle zur Erreichung der gesetzten End-TB-Ziele.

    Kostenfreier Smart Learning® Kurs zur Tuberkulose von meduplus 

    Damit wir gemeinsam dem Ziel der Tuberkulose-Eliminierung näher kommen, ist der Wissensstand jedes Einzelnen entscheidend. Das Erkennen von Verdachtsfällen und die Einleitung adäquater Hygienemaßnahmen sind ebenso entscheidend wie die Berücksichtigung der Meldepflichten.

    Daher schenken wir unseren Stammkunden und Interessenten zum heutigen Welttuberkulosetag einen Kurs zum Auffrischen Ihres Wissens zum Thema Tuberkulose. 

    Lernen Sie alles Wichtige zum Umgang mit TB-Patienten in nur 10 min.:

    • Risikogruppen und Screening
    • Diagnostik bei Verdacht auf Tuberkulose
    • Hygienemassnahmen bei Tbc-Patienten
    • Isolation und Aufhebung von Isolationsmaßnahmen
    • Persönliche Schutzausrüstung

    Das Microlearning zur Tuberkulose können Sie hier kostenfrei buchen:

     GESCHENK: MICROLEARNING TUBERKULOSE 

    Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen viel Erfolg mit diesem Kurs.  

    Quellen & Weitere Informationen

    • World Health Organization: World Tuberculosis Day 2022 Link
    • Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-Instituts 11/2022 vom 17.03.2022 Link

    Immer auf dem aktuellen Stand der Hygiene

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Aktuelles, Hygiene, Hygienetipp

Hygienetipp des Monats

In unserem neuesten Blogbeitrag möchten wir unsere Kunden darauf aufmerksam, welche Hygienetipps beim Einsatz von Smartphone- und Touchscreen-Geräten berücksichtigt werden sollten. 
 
Smartphones und elektronische Geräte mit Touchscreen sind schon lange ein Bestandteil unseres täglichen Bedarfs. Wir schreiben Nachrichten, erstellen Notizen oder telefonieren mit Kollegen, Freunden und der Familie. Bei der Nutzung von elektronischen Geräten, stellen ihre Oberflächen einen Zugangspunkt für mögliche Krankheitserreger und Viren da. Eine Reinigung und Desinfektion sollte daher in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

Hygienetipps zur Reinigung von Smartphones und Touchscreens

Für Smartphones und Touchscreens empfiehlt sich die Reinigung mit einem weichen und fusselfreien Mikrofasertuch, dass bei Bedarf leicht angefeuchtet werden kann. Wir empfehlen, dass Gerät vor der Reinigung abzuschalten und den Kontakt offener Schnittstellen mit Feuchtigkeit zu vermeiden. Oftmals informieren Smartphone-Anbieter wie Apple oder Samsung über Ihre Internetseiten selbst über die richtige Reinigung.

Die tägliche Reinigung von Smartphones und Touchscreens im privaten oder beruflichen Alltag sollten zum Ziel werden.

gentechnisch veränderte Viren

Hygienemaßnahmen bei der Reinigung von Medizinprodukten

Technische Geräte, die als Medizinprodukt gelten, müssen in Ihrer Gebrauchsanweisung Angaben zur Art und Häufigkeit der Instandhaltungs­maßnahmen angeben. Die Reinigung sollte im Hygieneplan berücksichtigt werden. Generell empfiehlt sich:

  • Risikobewertung: inwieweit können Oberflächen (z.B. Tastaturen) und Touchscreens im täglichen Bedarf für die Weiterverbreitung Erregern verantwortlich sein
  • Desinfektionsmittel: Suche von geeigneten Produkten zur Reinigung unter Berücksichtigung der Herstellerangaben 
  • Zeitplanung: Umfang von Reinigungs- und Desinfektions­maßnahmen im Hygieneplan festhalten

Die allgemeinen Maßnahmen zur sachgerechte Umsetzung der Infektionsprävention sollte durch die Leitung der jeweiligen Einrichtungen, bzw. des von diesen damit beauftragten Hygienefachpersonals, sowie dem ärztlichen- und Pflegepersonal eingehalten werden.

Quellen & Weitere Informationen

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Aktuelles, Händehygiene, Hygiene, Hygienetipp

Grundlagen der (Alltags-)Hygiene für Ihre Praxis

Händehygiene

Der Arbeitsalltag ist anstrengend und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Gerade im Gesundheitswesen kommt es oft zu Ausnahme- und Stresssituation. Trotzdem muss das gesamte Personal in hektischen Phasen und alles im Blick behalten, auch die Hygiene.
 
Die Hygiene und Hygienemaßnahmen bilden einen wichtigen Bestandteil im Praxisalltag. Ziel ist es Übertragungen von Krankheitserregern mit der richtigen Hygiene zu verhindern. Genauso sollen Patienten und das eigene Personal vor Infektionen geschützt werden. 

Im folgenden Blogbeitrag möchten wir Sie zu den wesentlichen Standards zur Hygiene im Praxisalltag informieren: 

Händehygiene und Händewaschen

Unsere Hände sind der Körperteil über den am häufigsten Krankheiten und Erreger übertragen werden. Die Händehygiene und das Händewaschen sind die größten Risikofaktoren in der Hygiene wenn es um die Verhütung von Infektionen geht. Neben dem regelmäßigen Händewaschen, gehören aber auch die folgenden Maßnahmen zu einer guten Hygiene im Praxisalltag:

  • Hygienische Händedesinfektionen (5 Momente der Händedesinfektion nach WHO beachten
  • Hautschutz und Hautpflege
  • Tragen von Einmalhandschuhen bei allen Arbeiten am Patienten

Jegliche Maßnahmen sollten an den individuellen Praxisalltag angepasst und im Hygieneplan dokumentiert werden.

Hygiene bei der Patientenbehandlung

Im Praxisalltag gibt es wichtige und essenzielle Helfer, die Ärzte und das medizinische Personal nutzen sollten, um sich selbst aber auch den Schutz des Patienten zu fördern. Dazu gehören:

  • Schutzkittel: Schutzprodukt zur Abwehr von haftenden Erregern auf der eigenen Bekleidung
  • Medizinische Einmalhandschuhe: Schutz vor Kontaktaufnahme mit Blut, Sekreten oder kontaminierten Flächen
  • Mund-Nasen-Schutz: Schutz vor Abgabe und Aufnahme von Tröpfchen und Krankheitserregern aus dem Nasen-Rachen-Raum.
  • Haube: Schutz vor Aufnahme von Haaren in einer offenen Wunde des Patienten

Umgang mit Medikamenten

Beim Umgang mit Medikamenten und deren Lagerung ist zu beachten ist, das die Zusammensetzung und Wirkung nicht beeinflusst werden. Vor allem die Herstellerangaben spielen eine entscheidende Rolle.

Die folgenden Bedingungen sollten regelmäßig geprüft und vom gesamten Personal eingehalten werden:

  • Trockene und staub- sowie lichtgeschützte Lagerungsbedingung
  • Aufbewahrung in der Originalverpackung inkl. Packungsbeilage
  • Beachtung von Temperaturvorgaben
  • Aufbewahrung in geschützten Bereichen (Kein Zugang für unbefugte Personen)
  • Kontrolle und Beachtung von Verfallsdaten
  • Getrennte Lagerung von Medikamenten und Lebensmitteln

Falls Sie noch mehr zum Thema Hygiene erfahren möchten, können Sie sich gerne unter den folgenden Beiträgen weitergehend informieren:

Quellen und weiterführende Literatur

Weitere Interessante Themen

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Bakterielle Infektionen, Hygiene, Hygienetipp, Virale Infektionen

Lebensmittelinfektionen: Campylobacter auf dem Vormarsch

Campylobacter Lebensmittelinfektionen

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Sommerzeit ist Keimzeit. Dies trifft insbesondere auch auf Bakterien und Viren zu, die im Sommer ein erhöhtes Risiko darstellen unsere Lebensmittel zu kontaminieren. Laut WHO können über 200 verschiedene Krankheiten durch kontaminierte Lebensmittel übertragen werden. Als Erreger kommen Bakterien, Parasiten, Viren sowie Toxine vor. Weltweit sind schätzungsweise 2 Millionen Todesfälle jedes Jahr auf die Einnahme kontaminierter Lebensmittel zurückzuführen.

Erreger von Lebensmittelinfektionen & Prävalenz in Deutschland und Europa

In Deutschland sind die bedeutendsten bakteriellen Erreger Salmonellen, Campylobacter, Yersinia und darmpathogene E. coli-Stämme.  2017 wurden in Deutschland 69.461 Fälle an Campylobacter-Infektionen registriert. Davon wurden 4.961 in Sachsen, 2.099 in Thüringen und 1.690 in Sachsen-Anhalt verzeichnet (Quelle: Robert-Koch-Institut). Damit ist die Campylobacter-Enteritis bereits die häufigste durch Bakterien verursachte meldepflichtige Krankheit in Deutschland.

Daneben sind unter den viralen Erregern vor allem Rotaviren, Adenoviren sowie Noroviren von hoher Relevanz. Insgesamt rund 15 Millionen Lebensmittelinfektionen jährlich sind in Europa auf Noroviren zurückzuführen. Diese Erreger können auch durch Kontakt mit Erkrankten oder kontaminierte Oberflächen übertragen werden.

Knapp fünf Millionen Campylobacter-Infektionen treten jährlich in Europa auf. Etwa eine Million Lebensmittelinfektionen sind auf die Toxoplasmose zurückzuführen, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii ausgelöst wird.

Weltweit sind Lebensmittelinfektionen noch ein deutlich größeres Problem als in Europa, insbesondere in Regionen, in denen Lebensmittelproduzenten und Händler keine so strikten Hygienevorschriften einhalten müssen. Ein erhöhtes Risiko für Lebensmittelinfektionen besteht insbesondere für Kinder, ältere, kranke und immungeschwächte Menschen.

Wie kann man Lebensmittelinfektionen vorbeugen?

Eine Vorbeugung ist durch die Einhaltung erhöhter Hygienevorschriften bei der Lebensmittelverarbeitung möglich. Insbesondere bei der Verarbeitung von rohen und gekochten Lebensmitteln sollte auf die Vermeidung von Kreuzkontaminationen geachtet werden.

Quellen und weiterführende Literatur

  • WHO; World Health Day 2015: Food safety – the global view; Link
  • RKI; Campylobacter Enteritis; Link
  • meduplus Kurs Hygienebeauftragter Arzt; Link

Weitere interessante Themen

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Hygienetipp

Hygiene-Tipp: Perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP)

Perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP): Für die Wirksamkeit perioperativer Antibiotikagaben zur Verhütung postoperativer Wundinfektionen liegen sehr gute Daten vor. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten, um bei maximalem Effekt Nebenwirkungen und Resistenzentwicklungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP)

  1. Das ausgewählte Antibiotikum sollte die Erreger erfassen, die am wahrscheinlichsten für eine postoperative Infektion in Frage kommen. Staphylokokkus aureus beispielweise ist für viele Wundinfektionen verantwortlich. Cephalosporine der dritten Generation wirken jedoch nicht gegen Staphylokokken, eine perioperative Prophylaxe mit z. B. Ceftriaxon (Rocephin®) ist in dieser Indikation also nicht sinnvoll. Besser wäre der Einsatz einer staphylokokkenwirksamen Substanz, z. B. eines Erstgenerationscephalosporins (z. B. Cefazolin).
  2. Um eine optimale Wirkung der Prophylaxe zu erreichen, muss diese tatsächlich während der Operation erfolgen, in Abhängigkeit von der Halbwertszeit des Antibiotikums und der Dauer des Eingriffs ist in aller Regel eine einmalige Gabe ausreichend. Eine Antibiotikagabe über mehrere Tage ist keine Prophylaxe mehr und bedarf einer adäquaten Indikation – sonst führt sie lediglich zu überflüssigen Nebenwirkungen und über vermehrtem Selektionsdruck zur Etablierung multiresistenter Erreger in der eigenen Einrichtung.

Von vielen Fachgesellschaften existieren mittlerweile Leitlinien zur perioperativen Prophylaxe: Es ist empfehlenswert, daraus eine hauseigene Leitlinie angepasst an die eigene Patientenklientel zu generieren.

Der Kurztipp gibt die Meinung der Verfasser wieder: Ross B. / Popp W. / Zastrow K.D. Hygiene-Tipp: Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Passion Chirurgie. 2015 September; 5(09): Artikel 03_04.

Quellen & Weitere Informationen

  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 11.2 “Prävention von SSI” Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link
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Hygienetipp

Hygienetipp: Hygieneanforderungen an Trinkbrunnen und Watercooler

Hygieneanforderungen an Trinkbrunnen. In Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen werden oft Trinkbrunnen oder ähnliche Angebote für Patienten zur Verfügung gestellt. Gründe hierfür sind der Wunsch nach einer höheren Patientenzufriedenheit sowie der Wegfall des Transportes von Wasserkästen.

Die Installation von Trinkbrunnen ist relativ aufwendig, da sie an Gasflaschen und das Trinkwassersystem angeschlossen werden müssen. Ferner zeigt das Wasser in Trinkbrunnen häufig erhöhte Keimzahlen, was auf die Leitungen und das komplizierte Innenleben der Trinkbrunnen zurückzuführen ist.

Wenn Trinkbrunnen installiert werden, sollten vorzugsweise solche gewählt werden, die ausschließlich Leitungen aus Edelstahl haben. Darüber hinaus sollte sich der Ausguss regelmäßig mehrfach am Tag aufheizen. Unabhängig davon muss die Wasserqualität der Trinkbrunnen laufend kontrolliert werden, mindestens monatlich. Gegebenenfalls sind auch Filterstandzeiten zu beachten.

Hygieneanforderungen an Trinkbrunnen

Vorteile gegenüber Trinkbrunnen bilden Gallonensysteme, die einfacher aufzustellen sind und als Watercooler bezeichnet werden. Sie sind kleiner und haben weniger Innenleben. Gleichwohl zeigt auch ihr Wasser häufig deutlich erhöhte Keimzahlen, die jene nach Trinkwasserverordnung erheblich überschreiten können. Dementsprechend müssen auch Watercooler laufend auf Wasserqualität kontrolliert und genauso wie Trinkbrunnen regelmäßig, z. B. alle vier bis sechs Wochen, desinfizierend gereinigt werden.

Seit einiger Zeit sind auch Gallonen-Einmalsysteme auf dem Markt, die zu bevorzugen sind, da eine Kontamination bei ihnen nicht zu erwarten ist. Bei diesen Produkten werden fertige Gallonen geliefert, in die ein Ausguss installiert ist, so dass Leitungen in den Geräten nicht mehr erforderlich sind. Die leere Wassergallone wird dann zusammen mit dem installierten Ausguss entsorgt. Wasserkontrollen erübrigen sich damit.

Wenn zur Wasserversorgung Gläser und Krüge benutzt werden, dürfen diese nur personenbezogen und einmal benutzt werden. Krüge müssen eine große Einfüllöffnung haben, damit sie gespült werden können und sollen maximal ein Liter aufnehmen. Ferner muss sichergestellt sein, dass frische Gläser und Krüge nicht mit benutzten durchmischt werden. Insgesamt sind daher Einmalbecher als alleinige Lösung zu bevorzugen.

Der Kurztipp gibt die Meinung der Verfasser wieder: Popp W. / Martiny H. / Zastrow KD. Hygiene-Tipp: Trinkbrunnen und Water-Cooler. Passion Chirurgie. 2012 Mai; 2(05): Artikel 03_02.

Quellen & Weitere Informationen

  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 17 “Hygieneanforderungen an die Wasserversorgung, Trinkbrunnen und Bäder” Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link
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Hygienetipp

Neue RKI-Empfehlung zu Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE)

Neue RKI-Richtlinie zu Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE)

Die ersten Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE) traten erstmals 1986 in Frankreich und Großbritannien auf. Inzwischen sind VRE weltweit in Krankenhäusern verbreitet und stellen zunehmend ein therapeutisches und finanzielles Problem für die medizinischen Einrichtungen dar. Die Besonderheit der VRE liegt in der Resistenz gegenüber Glykopeptid-Antibiotika. Die Resistenz kann nicht nur auf weitere Enterokokken übertragen werden, sondern auch auf andere Gram-positive Erreger. Unter den Enterokokken sind klinisch am bedeutendsten E. faecium (85-90 %) und E. faecalis (5-10 %).

Im Oktober 2018 gibt das Robert-Koch-Institut eine neue Empfehlung zum Umgang mit VRE heraus.

Hygienemaßnahmen zur Prävention der Infektion durch Enterokokken mit speziellen Antibiotikaresistenzen / Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE)

Wie der Titel schon selbst erklärt, enthält diese Empfehlung einen Maßnahmenkatalog zur Prävention von VRE.

Diese Maßnahmen sind aber nicht allgemeingültig, sondern müssen individuell ausgewählt werden. Das liegt daran, dass Häufigkeit und Auftreten der Enterokokken sich lokal unterscheiden. Zudem sind die Gegebenheiten vor Ort immer anders. Voraussetzung zum Treffen der richtigen Auswahl ist die Kenntnis der epidemiologischen Situation sowie der Risikokollektive vor Ort.

Die verschiedenen Maßnahmen werden in der Empfehlung vorgestellt. Sie können als mögliche Bestandteile eines Maßnahmenbündels dienen. Zudem werden Entscheidungskriterien angeboten, die bei der Auswahl und Anpassung der Maßnahmen helfen soll.

Sie können die Empfehlung hier herunterladen:

Herunterladen

Quellen und Weiterführende Artikel

  • Grundkurs Hygiene 2018 Ärzte Kapitel 5.3 Vancomycin Resistente Enterokokken Link
  • Grundkurs Hygiene 2018 Pflege Kapitel 4.3 Vancomycin Resistente Enterokokken Link
  • Epidemiologisches Bulletin des RKI Ausgabe 42/2018 Link

Bild © fotoliaxrender – Fotolia

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Hygienetipp

Hygienetipp: Hygienemaßnahmen bei der Gelenkpunktion/Arthroskopie

Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Gemäß Empfehlungen der KRINKO (2000) sind Gelenk- und Knochenoperationen (Gelenkpunktion) sowie arthroskopische Untersuchungen und Eingriffe als „Operationen in nicht kontaminierter Region“ zu bewerten und daher in einem OP unter aseptischen Kautelen durchzuführen (vor jedem Eingriff chirurgische Händedesinfektion, frischer steriler OP-Kittel, neue sterile OP-Handschuhe, neuer Mund-/Nasenschutz).

Hygienemaßnahmen bei der Gelenkpunktion/Arthroskopie

Eine Entfernung störender Behaarung ist unmittelbar vor dem Eingriff hautschonend (z. B. surgical clipper) durchzuführen. Zur Hautantiseptik werden bei intakter Haut alkoholbasierte Präparate (beispielsweise Alkohol + PVP-Jod) empfohlen. Dabei gilt zu beachten, dass die Desinfektion talgdrüsenreicher Haut längere Einwirkzeiten erfordert (ca. zehn Minuten), im Vergleich zu talgdrüsenarmer Haut (mindestens drei Minuten). Entscheidend sind die Angaben der Hersteller! Die Haut muss während der erforderlichen Einwirkzeit satt benetzt sein. Die Umgebung der Punktionsstelle ist großflächig steril abzudecken. Es ist ausschließlich steriles Material zu verwenden.

Abschließend ist die Punktionsstelle mit einem sterilen Verband abzudecken, der unter Einhaltung aseptischer Bedingungen nach Erfordernis zu wechseln ist.

Intraartikuläre Injektionen von Corticosteroiden erhöhen das Risiko einer Gelenkinfektion und sollen daher nur nach kritischer Indikationsabklärung durchgeführt werden.

Aufgrund mangelnder Datenlage und im Hinblick auf Begünstigung von Resistenzen soll der Einsatz einer perioperativen Antibiotika-Prophylaxe nur bei gesicherter Indikation (kontaminierte/septische Eingriffe) erfolgen.

Der Kurztipp gibt die Meinung der Verfasser wieder: Zastrow K.-D. / Popp W. Hygiene-Tipp: Hygienemaßnahmen bei der Gelenkpunktion/Athroskopie. Passion Chirurgie. 2013 November; 3(11): Artikel 03_05.

Quellen & Weitere Informationen

  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 11.3 Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link
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Hygienetipp

Influenza: Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen

Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Vergangenen Monat berichtet das Robert Koch-Institut von der schweren Grippewelle im Winter 2017/2018. So gab es etwa neun Millionen influenzabedingten Arztbesuche und rund 45.000 influenzabedingten Krankenhauseinweisungen. Eine Influenza kann besonders bei älteren Menschen einen schweren bis tödlichen Verlauf nehmen. Dieser Artikel behandelt die Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen. Hier finden Sie Informationen zur Grippeschutzimpfung bei Kindern und in Alten- und Pflegeheimen.

Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen die Erkrankung ist die Impfung. Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) ist die Grippeschutzimpfung für folgende Personengruppen empfohlen:

  • Personen ab 60 Jahren
  • Chronisch Kranke aller Altersstufen
  • Schwangere
  • Medizin- und Pflegepersonal

Influenza: Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen

Entsprechend sollten Erwachsene, die zu einer dieser Personengruppen gehören, sich gegen Grippe impfen lassen. Gesunde Erwachsene sprechen auf die Grippeimpfung nicht ganz so gut an wie Kinder und Jugendliche. Die Schutzwirkung liegt bei ihnen zwischen 59 und 67 Prozent.

Die Grippeschutzimpfung hat viele Vorteile: Weniger schwere Grippeerkrankungen und Folgeerkrankungen (bspw. Lungenentzündung) und weniger Krankenhausaufenthalte durch Grippeerkrankungen. Neben der Senkung des eigenen Erkrankungsrisikos können auch Personen im Umfeld geschützt werden, die selbst nicht geimpft werden können.

Mehr Informationen zu Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem
Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen der Kampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ zur Verfügung. Für Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es kostenlose Broschüren und Poster, zumeist auch auf Englisch, Russisch, Türkisch und Arabisch. Die Materialien können hier bestellt werden.

Quellen und weiterführende Literatur

  • Grundkurs Hygiene 2018 für Ärzte, Kapitel 6.3 “Saisonale Influenza” Link
  • Grundkurs Hygiene 2018 für MFA, Kapitel 5.3 “Saisonale Influenza” Link
  • Influenza (Robert Koch-Institut) Link
  • Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (12.09.2018) Link
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Hygienetipp

Influenza: Grippeschutzimpfung in Alten- und Pflegeheimen

Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Vergangenen Monat berichtet das Robert Koch-Institut von der schweren Grippewelle im Winter 2017/2018. So gab es etwa neun Millionen influenzabedingten Arztbesuche und rund 45.000 influenzabedingten Krankenhauseinweisungen. Eine Influenza kann besonders bei älteren Menschen einen schweren bis tödlichen Verlauf nehmen. Dieser Artikel behandelt die Grippeschutzimpfung in Alten- und Pflegeheimen. Hier finden Sie Informationen zur Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen und bei Kindern.

Die Impfung des Personals in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen bringt viele Vorteile. Aber vor allen Dingen werden die Mitarbeitenden selbst vor der Ansteckung geschützt und infizieren keine zu betreuenden Personen. Zudem verringert die Impfung krankheitsbedingte Fehltage.

Influenza: Grippeschutzimpfung in Alten- und Pflegeheimen

Trotzdem lassen sich viele Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen nicht impfen. Die Quote der Grippeschutzimpfung könnte deutlich höher sein- Zu den vielschichtigen Gründen gehören vor allen Dingen die geringe Risikowahrnehmung, Sorge vor Nebenwirkungen, Zweifel an der Wirksamkeit oder zeitliche und organisatorische Hürden. Es gibt viele Strategien die Impfquote zu steigern, diese werden in der Broschüre von RKI und BZgA dargelegt.

Im übrigen gelten diese Empfehlung auch für Mitarbeiter in Arztpraxen und Krankenhäusern sowie teilweise in allen anderen Firmen.

Die Grippeschutzimpfung hat viele Vorteile: Weniger schwere Grippeerkrankungen und Folgeerkrankungen (bspw. Lungenentzündung) und weniger Krankenhausaufenthalte durch Grippeerkrankungen. Neben der Senkung des eigenen Erkrankungsrisikos können auch Personen im Umfeld geschützt werden, die selbst nicht geimpft werden können.

Mehr Informationen zu Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung bei Erwachsenen stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem
Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen der Kampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ zur Verfügung. Für Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es kostenlose Broschüren und Poster, zumeist auch auf Englisch, Russisch, Türkisch und Arabisch. Die Materialien können hier bestellt werden.

Hier finden Sie Informationen zur Grippeschutzimpfung bei Kindern und in Alten- und Pflegeheimen.

Quellen und weiterführende Literatur

  • Grundkurs Hygiene 2018 für Ärzte, Kapitel 6.3 “Saisonale Influenza” Link
  • Grundkurs Hygiene 2018 für MFA, Kapitel 5.3 “Saisonale Influenza” Link
  • Influenza (Robert Koch-Institut) Link
  • Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (12.09.2018) Link
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Hygienetipp

Hygiene-Tipp: Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Gefäßkatheter stellen den größten Risikofaktor für die Entstehung einer nosokomialen primären Sepsis dar. Viele Jahre war man der Überzeugung, dass vor allem zentrale Venenkatheter ein Risiko für den Patienten sind. Neuere Untersuchungen belegen jedoch, dass periphere Venenkatheter ein vergleichbar hohes Risiko darstellen. Die Sepsis-auslösenden Bakterien können auf verschiedenen Wegen in die Blutstrombahn gelangen: von der patienten-eigenen Hautflora an der Punktionsstelle, von der Hautflora der behandelnden Mitarbeiter (Pflegepersonal, ärztliches Personal), durch Manipulation des Katheters, der Infusion bzw. bei ihrer Zubereitung und bei nicht-aseptischem Verbandwechsel.

Patientenschutz beim Legen peripherer Venenkatheter

Auf Basis evidenzbasierter Empfehlungen patientenschutz-relevante Schritte identifizieren und anschließend in eine optimale Reihenfolge überführen kann. Diese optimale Reihenfolge hilft, in der Praxis den Patienten so zu behandeln, wie es zum Schutz des Patienten nach heutigem Stand der Wissenschaft optimal ist, um diesen vor einer Sepsis zu schützen. Die Checkliste auf dem Tablett bzw. dem Poster hilft, an alles zu denken und damit unnötige Wege zu vermeiden. Auch das dient dem Patientenschutz, denn wenn ein Mitarbeiter noch einmal den Patienten verlassen muss, um ein vergessenes Utensil zu holen, wird die Compliance insbesondere bei der Händedesinfektion vor Patientenkontakt eher noch schlechter werden, da der Vorgang nun noch mehr Zeit erfordert.

Dieses Vorgehen hat das Potenzial, die Umsetzung der nachweislich wirksamen Maßnahmen (Evidenzgrade 1A und 1B) in der Patientenversorgung wesentlich zu verbessern. Es wird fast unmöglich sein, die Rate nosokomialer Infektionen auf 0 % zu reduzieren. Aber es könnte möglich sein, die Compliance bei patientenschutz-relevanten Schritten in geschlossenen Handlungen mit Infektionsrisiko auf nahezu 100 % zu erhöhen. Das wäre ein sehr großer Schritt im Hinblick auf den Schutz der Patienten vor vermeidbaren nosokomialen Infektionen.

Quellen & Weitere Informationen

  • Hygienebeauftragter Arzt, “Gefäßkatheter” Kapitel 11.4 Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link
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Hygienetipp

Hygienetipp: Kittel oder Kasack?

Kittel oder Kasack?

Kittel oder Kasack?

Eine Studie hat gezeigt, dass auf mehr als 60 Prozent aller Arztkittel und 65 Prozent der Kasacks des Pflegepersonals nosokomiale Infektionserreger nachgewiesen werden konnten. Kritisch sind immer die Taschen, der Bauchbereich und zu lange Ärmel. Deshalb ist es wichtig, dass täglich die Berufskleidung gewechselt wird. Dies geht nur, wenn sie – wie in deutschen Krankenhäusern – vom Arbeitgeber gestellt wird. Heute wird zunehmend darüber nachgedacht, ob aus Sicht der Infektionsprävention kurzärmlige Arztkleidung bevorzugt werden sollte. Ein wesentliches Argument dafür: Ärzte wechseln selten ihre Arztkittel täglich und daher stellen diese ein Risiko für ungehemmte Keimverbreitung dar. Kittel oder Kasack?

Wenn die einfachsten Hygieneregeln eingehalten werden (Kittel ablegen bei direkten Tätigkeiten am Patienten, Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt sowie täglicher Kittelwechsel), stellt der Arztkittel kein Hygiene-Problem dar. Die hygienische Händedesinfektion kann in einem langärmligen Kittel kaum sachgemäß erfolgen. Damit ergeben sich auch für weitere Tätigkeiten Hygiene-Probleme, die sich durch einen Kasack beseitigen lassen. Körperliche Untersuchungen und Verbandswechsel lassen sich mit langärmligem Kittel erschwert durchführen: Kittelärmel hängen im Bett oder der Wunde des Patienten, sodass nosokomiale Infektionserreger weiterverbreitet werden können.

Ob durch einen langärmligen Kittel die Verbreitung von – potentiell mit Keimen belasteten – Hautschuppen des Armes reduziert wird, ist unbekannt. Andererseits eröffnet der kurzärmlige Kasack die Möglichkeit der Unterarmdesinfektion, während dies beim langärmligen Kittel nicht möglich ist, vielmehr der Ärmel als Keimträger angesehen werden muss.

Die Wiedererkennung ist auf der Station von Vorteil, da auch Patienten sich in manch einer Situation lieber von Ärzten behandeln lassen. Im typischen Arztkittel sind Ärzte für den Patienten leichter erkennbar, was gerade von älteren Patienten geschätzt wird. Dies könnte allerdings auch durch entsprechende farbliche Kodierung der Berufskleidung unterstützt werden.

Eine Bekleidung aus dem Pool ist für die Klinik immer die einfachere Lösung. Wahrscheinlich ist die Poolversorgung kostengünstiger als die Versorgung mit separaten Arztkitteln. Dies mag auch einer der Gründe für manche Kliniken sein, auf kurzärmlige Kasacks zu wechseln.

Alles in allem muss man feststellen, dass Gründe, die für den kurzärmligen Kasack sprechen, überwiegen und sich die Waagschale aus infektionspräventiver Sicht in Richtung Kasack neigt.

Der Kurztipp gibt die Meinung der Verfasser wieder: Maral M. / Popp W. / Zastrow K.-D. Hygiene-Tipp: Kittel oder Kasack?. 2016 Juli-August; 6(07-08): Artikel 03_05.

Quellen & Weitere Informationen

  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 7.3 Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link
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Hygienetipp

Hygienetipp: Hygiene bei Injektionen und Punktionen

Injektionen und Punktionen

Bei Injektion werden mittels Hohlnadel und Spritze Lösungen in das Gewebe oder das Gefäßsystem verabreicht. Durch eine Punktion werden Körperflüssigkeiten oder Gewebe mit speziellen Nadeln aus Gefäßen, Körperhohlräumen oder Organen entnommen. Bei unsachgemäß durchgeführten Injektionen/Punktionen können Krankheitserreger einerseits von der Hautflora des Patienten, andererseits von der Umgebungsflora über die Injektionsflüssigkeit, die Injektionskanüle und/oder die Injektionswunde (Stanzzylinder) in den Körper des Patienten gelangen. Dadurch kann es zu einer Lokalinfektion, im schlimmsten Fall zur Sepsis kommen.

Hygienetipp – Nach den verbindlichen Empfehlungen der Krankenhaushygiene-Kommission des Robert Koch-Instituts (KRINKO) sind bei Injektionen und Punktionen unter anderem folgende Maßgaben zu beachten:

PunktionTupferAbdeck- oder LochtuchSchutzkleidung: Durchführende PersonSchutzkleidung: Assistenz
i.c., s.c., i.m. Injektionkeimarm-Keine Anforderungen-
i.v. Injektionkeimarm-Keimarme Handschuhe-
BlutentnahmekeimarmkeineKeimarme Handschuhe-
i.m. Injektion von CorticoidensterilkeineKeimarme Handschuhe-
Lumbalpunktion (diagnostisch)sterilsterilSterile HandschuheKeine Anforderungen
Blasenpunktionsteril-Sterile HandschuheKeine Anforderungen
Anlage einer suprapubischen AbleitungsterilsterilSterile Handschuhe, Mund-Nasen-SchutzKeine Anforderungen
Pleura-, Aszites-punktion (diagnostisch)steril-Sterile Handschuhe, Mund-Nasen-SchutzKeine Anforderungen
Organpunktion (Niere, Leber, Lymphknoten, Schilddrüse)sterilsterilSterile HandschuheKeine Anforderungen
Gelenkpunktion (diagnostisch bzw. mit Einzelinjektion)sterilsterilSterile Handschuhe,
Mund-Nasen-Schutz bei Punktion mit Spritzenwechsel
Mund-Nasen-Schutz bei Punktion mit Spritzenwechsel
Periduralanästhesie/
Spinalanästhesie mit Katheteranlage.
Anlage eines Periduralkatheters zur Schmerztherapie
sterilsterilSterile Handschuhe,
Mund-Nasen-Schutz,
OP-Haube,
steriler langärmliger Kittel
Unsterile Handschuhe,
Mund-Nasen-Schutz
Perkutane endokopische Gastrostomie-Anlage (PEG)sterilsteril Sterile Handschuhe,
Mund-Nasen-Schutz,
OP-Haube,
steriler langärmliger Kittel
Unsterile Handschuhe,
Mund-Nasen-Schutz,
ggf. Einwegschürze

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Quellen & Weitere Informationen

  • Empfehlung der KRINKO “Anforderungen an die Hygiene bei Punktionen und Injektionen” Link
  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 11.3 Link
  • Blog des Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) Link