Antibiotic Stewardship (kurz ABS) – Darunter versteht man den rationalen und verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika.
Eine der Hauptursachen der Zunahme und Verbreitung von Multiresistenten Erregern (MRE) ist der unkontrollierte Antibiotikaeinsatz in der Humanmedizin und in der Massen-Tierzucht. Gefördert wird die Ausbreitung durch Fehler bzw. Inkonsequenz gegen die Ausbreitung von Krankheitserregern gerichteten Multibarrierenregime.
Ist eine bakterielle Infektion nachgewiesen und ein Antibiotikum soll verordnet werden, so sind wichtige Punkte zu bedenken, darunter:
- Die Wahl des geeigneten Antibiotikums
- Anpassung der Therapiedauer
- Dosierung und Form der Antibiotika-Gabe
Resistente Bakterien sind hartnäckig und gefährlich. Hier helfen bewährte Antibiotika nicht unbedingt weiter und können sogar die Resistenzbildung begünstigen.
Wie kann das passieren?
Spontane Mutationen sind eine Ursache von Resistenzen, Bakterien können fertige Resistenzgene austauschen. Antibiotika inaktivieren nur empfindliche Bakterien, so haben resistente Bakterien gute Bedingungen, sich zu vermehren und auszubreiten. Daher fordert die Gesetzgebung einen rationalen Einsatz von der Ausgabe und Vergabe von Antibiotika.
Dies erfolgt durch die Etablierung von Antibiotic Stewardship.
Was bedeutet dies für den Arzt oder die Ärztin?
- eine genaue Diagnostik durch Abnahme von Blutkulturen, ggf. auch Urin, respiratorische Sekrete oder Wundsekret
- jede Antibiotikatherapie muss am 3. Tag überprüft werden
- ggf. Umstieg auf ein Antibiotikum mit einem schmalen Spektrum
Je gezielter Schmalspektrumantibiotika eingesetzt werden, desto geringer ist das Risiko für Resistenzen. Dies wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen.
Quelle
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Antibiotic_Stewardship.html
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