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Aktuelles, Berühmte HygienikerInnen, Meduplus

8. März: Internationaler Frauentag 2022

Zum internationalen Frauentag möchten wir in unserem neuen Blogbeitrag die erste promovierte Ärztin Deutschlands und Pionierin des Frauenstudiums vorstellen: Dorothea Christiane Erxleben.

Wer war Dorothea Christiane Erxleben?

Dorothea Christiane Erxleben wurde als Tochter eines Arztes in Aschersleben am 13. November 1715 in Quedlinburg geboren. Schon als Kind zeigte sie außergewöhnliche geistige Fähigkeiten und starkes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen. Mithilfe von Privatunterricht Ihrer Familie erlangte Dorothea Christiane Erxleben bereits in frühen Jugendtagen erstes medizinisches Wissen. 

Obwohl der Bundesrat erst am 20. April 1899, Frauen offiziell für die Universitätsfächer Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuließ, kümmerte sich Dorothea bereits im Alter von 16 Jahren um die ersten Patienten Ihres Vaters. Ihr Bruder musste durch seine Einberufung zum Militär die Familie frühzeitig verlassen. Der Zugang zu einer Universität ohne Ihren Bruder war damit nicht mehr möglich.

Im Alter von 26 Jahren wandte sich Dorothea Christiane Erxleben an Friedrich den Großen um schließlich doch noch zur Promotion an der Universität Halle zugelassen zu werden. Am 6. Mai 1754 legte Sie das Promotionsexamen mit Ihrer DisserationAcademische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten erfolgreich ab. Professor Johann Juncker erklärte Dorothea Christiane Erxleben feierlich am 12. Juni 1754 zum “Doktor der Arzeneygelahrtheit“.

Während Ihrer Promotion hatte Dorothea Christiane Erxleben bereits die Praxis Ihres mittlerweile verstorbenen Vaters übernommen. In dieser behandelte sie neben Ihrem Familienleben, weiterhin Patientin, bis Sie am 13. Juni, 1762 an den Folgen von Brustkrebs starb. 
 
Seit 1924 gibt es den Deutscher Ärztinnenbund e.V.. Der Verein begleitet unter anderem den Start und Karrieren junger Ärztinnen und fördert diese auf wissenschaftlichem Gebieten.

Quellen und weiterführende Literatur

Fragen und Kontakt

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Berühmte HygienikerInnen, Impfung

Zum 125. Todestag von Louis Pasteur

louis pasteur

Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, woher der Ausdruck des „Pasteurisierens“ stammt, dann ist der heutige Tag ein guter Anlass, um der Sache auf den Grund zu gehen. Denn heute vor 125 Jahren, am 28. September 1895, verstarb Louis Pasteur, ein französischer Chemiker und Biologe, im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

Die PASTEURisierung

Erst durch Louis Pasteur wurde bekannt, wie es dazu kommt, dass Milchprodukte und Alkohol plötzlich ungenießbar werden. Durch verschiedenste Experimente konnte er nachweisen, dass, Bakterien und Mikroben, oder wie er sie damals nannte „Spaltpilze“ durch die Luft in die Lebensmittel gelangen, dort an verschiedenen Prozessen beteiligt sind und Krankheiten auslösen können. Somit gab es plötzlich eine Erklärung für die Gärung von Alkohol und für Fäulungsprozesse in Lebensmitteln. Mit dem Prozess der Erhitzung und dem anschließend sofortigen Abkühlen stellte Louis Pasteur, ein Prinzip vor, bei dem die Bakterien abgetötet werden, der charakteristische Geschmack jedoch erhalten bleibt. Noch heute werden Milch, Fruchtsäfte, Limonaden oder Bier „wärmebehandelt, also pasteurisiert, um deren Haltbarkeit zu verlängern.

Die Immunisierung

Nicht weniger entscheidend, war das Verfahren, dass Pasteur im Zuge seiner Forschung zu Infektionskrankheiten entwickelte.  Im Rahmen der Hühnercholera, fand er heraus, dass die Tiere bei einer Infizierung mit abgeschwächten Erregern Antikörper bildeten und die Krankheit überleben konnten. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein für das Verfahren der Immunisierung gesetzt. Mit dieser Erkenntnis gelang es ihm in den nächsten Jahren Impfstoffe gegen andere Tiererkrankungen wie den Milzbrand zu entwickeln. Bekannt wurde er vor allem durch den Impfstoff gegen die Tollwut, welchen er 1885 zunächst an Tieren entwickelte und damit schließlich einen kleinen Jungen, der durch den Biss eines tollwütigen Hundes mit der Krankheit infiziert worden war, heilen konnte.

Louis Pasteur besaß aufgrund seines skrupellosen Vorgehens in der Forschung nicht immer den besten Ruf, trotz dessen ist er bis heute ein Nationalheld in Frankreich, denn er rettete nicht nur Menschenleben, der Mikrobiologe konnte zudem mit seiner unermüdlichen Arbeit den Grundstein für zahlreiche Prinzipien der modernen Medizin legen.

Quellen und weiterführende Literatur

  • “Geschichte der Medizin: Louis Pasteur, Joseph Meister und die Tollwutimpfung” (aertzeblatt.de) Link
  • “Louis Pasteur: Ein Held, nicht frei von Makeln” (geo.de) Link

Weitere interessante Themen

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Berühmte HygienikerInnen, Virale Infektionen

77. Todestag von Karl Landsteiner

Karl Landsteiner

Heute, am 26. Juni 2020, jährt sich der Todestag von Karl Landsteiner zum 77. Mal. Der österreichisch-US-amerikanische Arzt und Bakteriologe hat sich vor allem im Bereich der Immunologie und Serologie einen Namen gemacht. Zu seinen größten Errungenschaften zählt die Entdeckung des AB0-Blutgruppensystems. Für diese Entdeckung wurde Landsteiner 1930 mit dem  Nobelpreis für Medizin oder Physiologie geehrt. Doch auch die Entdeckung des Poliovirus verdanken wir dem vielseitigen Wissenschaftler.

Errungenschaften von Karl Landsteiner

Karl Landsteiner begann seine medizinische Laufbahn in Wien. Dort schloss er 1891 sein Medizinstudium mit der Promotion ab und studierte anschließend Chemie in Würzburg, München und Zürich. Zurück in Wien spezialisierte er sich im Bereich der Chirurgie und war als Assistent von Max von Gruber (1853-1927) am Hygieneinstitut der Universität Wien tätig, wo er u.a. die Syphilis-Diagnostik nach Wassermann verfeinerte. Weiterhin legte er die Grundlagen für die spätere (1984/85) Entwicklung des Impfstoffes gegen die Kinderlähmung des Forschers Jonas Edward Salk (1914-1995).

Im Jahr 1901 entdeckte Landsteiner, dass das Blut verschiedener Personen beim Vermischen verklumpt. Weitere Arbeiten führten schließlich zu der Entdeckung der drei Blutgruppen A, B und 0. Diese Erkenntnis ist besonders bei Bluttransfusionen und Operationen sehr wichtig. Für die Entdeckung der Blutgruppen erhielt Landsteiner 1930 den Nobelpreis für Medizin.

1937 entdeckte Landsteiner zusammen mit Alexander Solomon Wiener den Rhesusfaktor.

Entdeckung des Poliovirus

In Wien hat Landsteiner gemeinsam mit Erwin Popper herausgefunden, dass es sich bei dem infektiösen Agens der Poliomyelitis um ein Virus handelt.

Im Jahr 1908 gelang Landsteiner der Nachweis, dass durch Überimpfung von Rückenmarkextrakt eines an Kinderlähmung verstorbenen Jungen eine Infektion von Affen erfolgt. Im Folgejahr verkündete Landsteiner zusammen mit Popper, dass das Poliovirus den Erreger der spinalen Kinderlähmung darstellt und begann anschließend an der Entwicklung eines Impfstoffes mitzuwirken.

Quellen und weiterführende Literatur

    • Karl Landsteiner The Nobel Prize Link
    • Polio polio.ch Link

Mehr Informationen und Beratung

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Berühmte HygienikerInnen

166. Geburtstag von Hans Christian Gram, Entdecker der Gram-Färbung

Hans Christian Gram Gram-Färbung

Hans Christian Gram, der Entdecker der Gram-Färbung wurde heute vor 166 Jahren, am 13. September 1853, in Kopenhagen geboren. Gram war ein dänischer Bakteriologe.

Gram studierte an der Universität Kopenhagen Botanik und Medizin bis zum Abschluss 1883. Ab 1891 arbeitete er dort als Dozent und erhielt im gleichen Jahr eine Professur für Pharmakologie. Ab 1900 erhielt er eine Professur für Medizin in Kopenhagen. Gram verstarb am 115. November 1938 in Kopenhagen.

Hans Christian Gram entdeckt die Gram-Färbung

Die berühmte nach ihm benannte Gram-Färbung, gelang im Zeitraum zwischen 1883 und 1885 im Berliner Städtischen Krankenhaus in Zusammenarbeit mit Carl Friedländer. Dort fand er einen Weg, Erreger der Lungenentzündung Streptococcus pneumoniae (grampositiv) und Klebsiella pneumoniae (gramnegativ) verschieden anzufärben.


Google-Doodle zu Ehren von Hans Christian Gram

Die Gram-Färbung basiert auf dem später erkannten Unterschied im Zellwandaufbau von Bakterien. Gram-positive Bakterien haben eine dicke Zellwand, die hauptsächlich aus einer vielschichtigen Lage Murein bestehend. Gram-negative Bakterien besitzen nur eine sehr dünne Wand aus einer ein- bis wenigschichtigen Lage Murein, außerdem haben sie eine zweite Lipidmembran ähnlich einer Cytoplasmamembran außerhalb der Zellwand.

In der Hellfeld-Mikroskopie waren Bakterien nur schlecht sichtbar, daher wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts intensiv nach Lösungen geforscht. Ohne Färbung wurde Bakterien erst 1930 nach Entwicklung des Phasenkontrasts in den 1930er Jahren.
 

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Berühmte HygienikerInnen

Zum Todestag von Lillian Wald

Lillian Wald

Die amerikanische Krankenschwester Lillian Wald verstarb am 01. September 1940. Heute, fast 80 Jahre später, wird sie als Pionierin der Öffentlichen Gesundheit geehrt und gilt als eine der einflussreichsten Sozialreformerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie gründete das Sozialprojekt Henry Street Settlement und führte dort Programme zur Ausbildung von Krankenschwestern und insbesondere auch zur Hygiene ein.

Lillian Wald: Lebenswerk in der Hygieneausbildung von Immigrantinnen

Was haben amerikanisches Schulessen, New Yorker Spielplätze, der 8-Stunden-Arbeitstag sowie Gewerkschaften gemeinsam?

Die Antwort lautet: Sie sind alle auf Ideen der amerikanischen Krankenschwester Lillian Wald zurückzuführen, die vor einem Jahrhundert formuliert wurden.

Lillian Wald studierte ab 1883 an der Krankenpflegeschule des New York Hospital und war danach als Krankenschwester tätig. 1891 begann sie dann ein Medizinstudium am Women’s Medical College. Wald wurde von dem Ziel getrieben die Gesundheitsversorgung der Bewohner der New Yorker Lower East Side zu verbessern. 1893 hat Wald ihre Lebensaufgabe darin gefunden, Immigrantinnen in der dichtbesiedelten East Side von Manhattan in Hygiene und häuslicher Pflege zu unterrichten.

Gründung des Sozialprojektes Henry Street Settlement

Wald gründete 1893 das Sozialprojekt Henry Street Settlement, das zum Ziel hatte die Rolle der Pflege in der Gesundheitsförderung zu etablieren. Das Henry Street Settlement bietet noch heute eine große Bandbreite an sozialen Angeboten, die von Kunstprojekten bis zu Gesundheitsprogrammen reichen und jedes Jahr über 50.000 New Yorker erreichen.

Lillian Wald wurde 100 Jahre nach Gründung des Henry Street Settlement im Jahr 1993 in die National Women’s Hall of Fame aufgenommen. Weiterhin wurde sie  unter anderem auch durch die Aufnahme in die Hall of Fame for Great Americans in New York geehrt.

Quellen und weiterführende Literatur

    • “Lillian Wald”(britannica.com) Link
    • “Lillian Wald” (henrystreet.org) Link

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Zum Todestag von Florence Nightingale

Florence Nightingale

Die britische Krankenschwester Florence Nightingale verstarb am 13. August 1910. Heute, mehr als 100 Jahre später, ist sie zudem als Statistikerin und Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege bekannt. Sie gilt als einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge im Commonwealth.

Nightingale war der heute verbreiteten Ansicht, dass pflegerisches Wissen separat vom ärztlichen Wissen gelehrt und gelernt werden sollte. Sie dokumentierte ihre Ansichten in den Schriften zur Krankenpflege, die als erste Schriften der Pflegetheorie gelten.

Florence Nightingale und das Nightingalesche Ausbildungssystem

Ihr aus diesen Ansichten resultierendes Ausbildungsmodell sah vor, dass die Ausbildung von Berufsanfängern durch erfahrene Pflegekräfte und nicht durch Ärzte erfolgen sollte. Dieses Modell wird heute als Nightingalesches System bezeichnete. Allerdings hielt sie theoretische Ausbildungsformen mit anschließenden Examen für nicht zielführend sondern legte Wert auf die praktische Ausbildung. Auch eine konfessionelle Bindung war nicht vorgesehen. Die Hygiene und Sauberkeit der Station war Nightingale ein besonderes Anliegen. Ihrer Ansicht nach, heilten Sauberkeit, korrekte Lüftung und angemessene Ernährung die meisten Krankheiten.

In den frühen 1850er Jahren nahm Nightingale eine Einstiegsposition im Harley Street Krankenhaus in London an, wo sie innerhalb eines Jahres zum Superintendent befördert wurde. Während eines Cholera-Ausbruchs arbeitete sie zusätzlich als Freiwillige im Middlesex Krankenhaus, wo sie die unhygienischen Zustände als Hauptgrund der schnellen Erregerverbreitung identifizierte. Sie setzte sich für die Verbesserung der Hygiene ein und konnte die Todesrate signifikant senken.

Während des Krimkrieges von 1853–1856 leitete sie eine Gruppe von Pflegerinnen im Militärkrankenhaus im türkischen Scutari an, die verwundete und erkrankte britische Soldaten betreuten. An der direkten Pflege von Verletzten und Erkrankten war Nightingale allerdings nur wenig beteiligt. Ihre wichtigste Leistung in Scutari bestand in der rudimentären Krankenhausleitung.

Aus dem Krimkrieg kehrte Nightingale chronisch krank nach Großbritannien zurück und führte von da an ein zurückgezogenes Leben als Invalide. Durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen und Korrespondenzen nahm sie jedoch Einfluss auf mehrere Gesundheitsreformen.

Da sie in Scutari nachts auf ihren Kontrollgängen die Patienten mit einer Lampe in der Hand besuchte, ging Nightingale als Lady with the Lamp in die britische Folklore ein.

Quellen und weiterführende Literatur

  • “Florence Nightingale” (History.com) Link
  • “Florence Nightingale” (Encyclopaedia Britannica) Link

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Geburtstag von Françoise Barré-Sinoussi – Mitentdeckerin des HI-Virus

Heute, am 30. Juli 2019, wird die französische Virologin Françoise Barré-Sinoussi 72 Jahre alt. An ihrem Geburtstag möchten wir auf den Beitrag der Wissenschaftlerin zur Entdeckung des HI-Virus aufmerksam machen. Im Jahr 2008 erhielt Françoise Barré-Sinoussi zusammen mit Luc Montagnier eine Hälfte des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin „für die Entdeckung des HI-Virus“ verliehen. Die andere Hälfte ging an Harald zur Hausen.

Forschung von Françoise Barré-Sinoussi

Françoise Barré-Sinoussi wurde am 30. Juli 1947 in Paris geboren. Barré-Sinoussi studierte in Paris Biochemie und Virologie. Sie erhielt in den 1970er Jahren ein Stipendium, mit dem sie an das US-amerikanische Nationale Krebsinstitut (NCI) ging. 1975 fing sie an dem Französischen Institut für Gesundheitswesen und medizinische Forschung (INSERM) an zu arbeiten. Das Institut Pasteur ist der Ort, an dem Françoise Barré-Sinoussi ihre Arbeiten zu Retroviren begann. 1983 hat Françoise Barré-Sinoussi das HI-Virus erfolgreich isoliert. Seit 1988 leitet sie ein eigenes Labor am Pariser Grundlagenforschungszentrum Institut Pasteur. Als Direktorin der Forschungsabteilung „Regulierung von retroviralen Infektionen“ beschäftigt sie sich nach wie vor mit Studien zu HIV-Infektionen.

HI-Virus

HIV steht für die englische Abkürzung „Human Immunodeficiency Virus“. Das HI-Virus schädigt oder zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr und macht den Körper anfällig für Erkrankungen, die bei nicht infizierten Menschen in der Regel unkritisch verlaufen. Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) ist ein lymphotropes Lentivirus aus der Familie der Retroviren. Das Viruspartikel enthält zwei RNA-Strän­ge, die von einem Capsid-Protein sowie einer Lipidmembran mit Hüll­pro­te­i­nen umhüllt sind. Die virale RNA wird durch eine viruseigene reverse Transkriptase in provirale DNA umgeschrieben, die nach dem Transport in den Zellkern integriert wird. Eine infizierte Zelle ist damit prinzipiell während ihrer gesamten Lebenszeit in der Lage, neues Virus zu produzieren.

Die aktuellen Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beinhalten kein eigenes Kapitel zur Prävention nosokomialer Infektionen speziell zu HIV oder anderen blutübertragbaren Infektionen, sondern verweisen hierzu primär auf die Einhaltung von Basishygienemaßnahmen.

Quellen und weiterführende Literatur

  • RKI-Ratgeber HIV Link
  • Bundesgesundheitsministerium Link
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198. Todestag von Johann Peter Frank

Johann Peter Frank

Heute, am 24.04.2019, jährt sich der 198. Todestag von Johann Peter Frank, der 1821 im Alter von 76 Jahren in Wien verstarb. Johann Peter Frank hat als Initiator der Öffentlichen Gesundheit viel zu unserem heutigen Verständnis der Hygiene beigetragen. In seinem Werk Medizinische Polizey gibt er wertvolle Hinweise zur Krankheitsprävention in allen Bereichen des Lebens. Johann Peter Frank wird zudem als einer der Begründer des universitären Fachs Hygiene angesehen.

Johann Peter Frank – Wegbereiter der modernen Hygiene und Öffentlichen Gesundheit

Johann Peter Frank gilt als Pionier auf dem Gebiet der Sozialmedizin und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. In seinem entscheidenden Werk zur Medizinischen Polizey analysiert er alle Faktoren, die nach dem damaligen Wissensstand die Gesundheit in allen Lebensabschnitten beeinflussten. Dadurch zählt Frank zu den bedeutendsten Vorläufern der Sozialhygiene. Frank hat der Nachwelt einen reichen Erfahrungsschatz zur Verhütung von Krankheiten für die präventive und rehabilitative Medizin hinterlassen.

Ausgehend von der Erkenntnis, dass der Staat in entscheidendem Maße für die Gesunderhaltung und den Schutz seiner Bürger verantwortlich ist, forderte er dies auch von den Herrschern seiner Zeit. Er war der festen Überzeugung, dass sich die gesundheitliche Misere der Bevölkerung allein durch den Einfluss des Arztes als Berater der Fürsten und durch Erziehung der Menschen im Sinne der Aufklärung beenden ließe.

Daneben war Frank einer der hervorragenden Kliniker seiner Zeit auf dem Gebiet der Inneren Medizin. Er verfasste hierzu ein mehrbändiges Handbuch der Inneren Medizin, das unter dem Titel De curandis hominum morbis Epitome (“Auszug über die Heilung von Krankheiten der Menschen”) erschien.

Frank restrukturierte zudem das Gesundheitswesen grundlegend und erarbeitete in Pavia neue Lehrpläne für den medizinischen Unterricht.

Johann Peter Frank-Medaille als höchste Auszeichnung des BVÖGD

Johann Peter Frank gilt als Wegbereiter einer modernen Ausbildung und Lehre von Hygiene und Öffentlicher Gesundheit. Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) verleiht daher seit 1972 die Johann Peter Frank-Medaille an Personen, die sich um das Öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland besonders verdient gemacht haben. Die Johann Peter Frank-Medaille ist die höchste Auszeichnung des BVÖGD. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des jährlichen Bundeskongresses.

Quellen und weiterführende Informationen

  • meduplus Smart Learning© Grundkurs Hygiene für Ärzte, Pflegekräfte, MFA und Hilfspersonal Link
  • Austrian Literature Online: Johann Peter Frank Werke Link
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175. Geburtstag von Robert Koch

Robert Koch

Im Jahr 2018 gibt es viele runde Geburtstage berühmter Hygieniker. Unter ihnen beispielsweise I.P. Semmelweis (200 Jahre), Max von Pettenkofer (ebenfalls 200 Jahre) sowie Wilhelm Kolle (150 Jahre). Unter ihnen ist auch Robert Koch. Er wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal geboren, sein Geburtstag jährt sich 2018 damit zum 175. mal.

Heinrich Hermann Robert Koch war ein deutscher Mediziner und einer der einflussreichsten Begründer der Mikrobiologie und Bakteriologie. Noch als unbekannter Landarzt entdeckt Koch die Ursachen des Milzbrandes. Daraufhin wird 1880 nach Berlin ans Kaiserliche Gesundheitsamt berufen. Fünf Jahre später schied er dort aus und wurde ordentlicher Professor am neuen Hygienischen Institut der Berliner Universität. Ab 1891 wird er Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin berufen, welches posthum nach ihm in das weltweit bekannte “Robert Koch-Institut” umbenannt wird.

Errungenschaften des Robert Koch

Seine wichtigste Arbeit ist zweifelsohne die Veröffentlichung seiner bahnbrechenden Erkenntnisse zum Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose, für die er 1905 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhält.

Als Entdecker geboren unternimmt er in einer späten Lebensphase Forschungsreisen mit Mitarbeitern und Schülern nach Japan, Indien, in die USA und in verschiedene afrikanische Länder. Diese Reisen führen zu wichtigen Erkenntnissen bei den Tropenkrankheiten. Unter anderem finden die Wissenschaftler die Erreger der Pest, der Malaria und der Schlafkrankheit. In Südafrika entwickelt Koch noch ein Mittel gegen die Rinderpest.

Koch stirbt am 27. Mai 1910 im Alter von 66 Jahren in Baden-Baden. Im selben Jahr übrigens wie Florence Nightingale. Koch ist bis heute einer der bekanntesten Hygieniker der Welt. Er ist Namenspatron des Robert Koch-Instituts, in dem ihm ein Museum und ein Mausoleum gewidmet sind.

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Fünf Momente der Händehygiene für Patienten

Patientensicherheit

Die “Fünf Momente der Händehygiene” der WHO sind bei Mitarbeitern im Gesundheitswesens sehr bekannt. Doch wie sieht es bei den Patienten aus? Schließlich sollen diese sich ebenfalls die Hände desinfizieren. Für sie gelten die Fünf Momente der Händehygiene für Patienten.

Projekte wie beispielsweise “AHOI” empfehlen, dass Gesundheitseinrichtungen den Patienten und seine engen Kontaktpersonen (Besucher) wenn möglich nicht nur als unwissende Passagiere, sondern als kompetente Partner und Verbündete an Bord des gemeinsamen Bootes der Infektionsprävention zu nehmen.

Darauf aufbauend haben wir eine Illustration erstellt, die Sie auch gerne als Poster herunterladen können.

Fünf Momente der Händehygiene für Patienten

In Anlehnung an die WHO ergeben sich für den Patienten folgende „Fünf Momente“ für die Händedesinfektion:

  1. Bei Betreten des Patientenzimmers.
  2. Bei Verlassen des Patientenzimmers.
  3. Vor der Essenseinnahme.
  4. Nach Benutzung der Sanitäreinheit (WC).
  5. Vor und nach Kontakt mit der eigenen Wunde, mit Schleimhäuten oder MP.

Fünf Momente der Händehygiene für Patienten

Ergänzt werden können die Indikationen zur Händedesinfektion durch den Hinweis der Vermeidung unnötiger Kontakte mit Oberflächen im Krankenhaus. Falls das unvermeidbar ist, wird die anschließende Durchführung einer Händedesinfektion empfohlen.

Kostenfreies Poster herunterladen

Wir haben ein kostenfreies Poster erstellt, das Sie gerne in Ihrer Einrichtung aufhängen dürfen, um Ihre Patienten an die Wichtigkeit der Händedesinfektion zu erinnern.

Jetzt herunterladen

 

Quellen und weiterführende Literatur

  • “Five Moments for Hand hygiene” (WHO) Link
  • Hygienebeauftragter Arzt, Kapitel 21 “Einbeziehung des Patienten und seiner Angehörigen” Link
  • Hygienebeauftragte Pflege, Kapitel 20 “Einbeziehung des Patienten und seiner Angehörigen” Link
  • AHOI Infektionsschutz (Link)
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200. Geburtstag von Max von Pettenkofer

Max von Pettenkofer

Heute, am 3. Dezember 2018, jährt sich der Geburtstag von Max von Pettenkofer zum 200. mal. Max von Pettenkofer, geboren am 3. Dezember 1818 in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau, war ein deutscher Chemiker. Er war der erste Hygieniker Deutschlands und wird auch als “Vater der Hygiene” bezeichnet.

Von Pettenkofer lebt in München und studiert dort unter anderem Pharmazie, Chemie und Medizin. Er promoviert in Chirurgie und approbiert zusätzlich als Apotheker. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) beruft ihn im Jahr 1847, im Alter von 29 Jahren, als Professor für medizinische Chemie.

Errungenschaften von Max von Pettenkofer

Pettenkofers Wahlheimat München leidet seinerzeit unter erheblichen Cholera-Epidemien und er wird beauftragt deren Ursache herauszufinden. Nach heutigen Standards ist die Stand alles andere als Hygienisch, Abwasser und Viehzucht machen die öffentlichen Straßen zur Kloake. Pettenkofer erforscht die Lebensumstände der Münchener und kommt zu dem Ergebnis, dass die Ursachen der Cholera-Erkrankungen auf die genannten hygienischen Umstände der Stadt zurückzuführen sind und dass eine Veränderung der Lebensumstände die Cholera in den Griff bekommen kann. Er begründet damit die Wissenschaft der Hygiene.

Im Jahr 1865 begründet er das Institut für Hygiene an der LMU, dessen Namensträger er posthum wird. Als erster Professor dieses Instituts wird er selbst benannt.

Pettenkofers damals radikale Ansichten, die Stadt mit einer unterirdischen Kanalisation zu versorgen sowie die Schlachtung zu zentralisieren, stoßen auf großen Widerstand. Die Kosten für Umbau von Plätzen und Straßen sowie die Zentralisierung dieser Gewerbe waren mit immensen Kosten und Aufwänden verbunden. Ein großer Teil seiner Arbeit und sein Erbe ist der Kampf und die Überzeugungsarbeit gegen diese Widerstände, die, wie wir alle heute wissen, mit Erfolg gekrönt war.

Trotz seines Erfolgs blieb Pettenkofer auch als Wissenschaftler ergeizig. Entgegen der Ansicht seines Rivalen Robert Kochs, ist Pettenkofer der Meinung, dass der Ausbruch der Cholera immer auf mangelnde Hygiene zurückzuführen ist. Als Beweis nimmt er selber Cholera-Erreger zu sich, die ohne seine Immunisierung im Kindsalter, vermutlich tödlich gewesen wäre und sein Beweis damit hinfällig war.

Pettenkofer stirbt 1901 in München und geht als großer Hygieniker in die Geschichte ein.

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150. Geburtstag von Wilhelm Kolle

Wilhelm Kolle

Heute, am 2. November 2018, jährt sich der Geburtstag von Wilhelm Kolle zum 150. mal. Wilhelm Kolle, geboren am 2. November 1868 in Lerbach bei Osterode im Harz, war ein deutscher Mediziner, Hygieniker und Bakteriologe.

Kolle war von 1893 bis 1906 Mitarbeiter Robert Kochs. Später arbeitete er im Institut zur Erforschung der Infektionskrankheiten in Bern. Ab 1917 leitete er das Staatsinstitut für experimentelle Therapie, in direkter Folge auf dessen Gründer und späteren Namenspatron Paul Ehrlich. Das Institut ist heute als Paul-Ehrlich-Institut bekannt.

Errungenschaften von Wilhelm Kolle

Kolle leistetet wichtige wissenschaftliche Beiträge in den Gebieten Serologie, Mikrobiologie und Chemotherapie. Hierzu gehört die Entwicklung eines Meningokokken-Antiserums sowie Impfstoffe gegen Rinderpest und Typhus. Außerdem entwickelte er Salvarsan-Präparate in der Behandlung der Syphilis weiter. Im Jahre 1896 entwickelte er einen Impfstoff gegen Cholera, der im 20. Jahrhundert weltweit eingesetzt wurde. Sein gemeinsam mit Heinrich Hetsch herausgebrachtes Buch “Die Experimentelle Bakteriologie und die Infektionskrankheiten” war eines der Schlüsselwerke der Mikrobiologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Kolle war mit Helene Alwine Brigl verheiratet und der Vater von Kurt Kolle sowie des Malers Helmut Kolle (Helmut vom Hügel). Kolle verstarb am 10. Mai 1935 in Wiesbaden.

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