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Ist das Affenpockenvirus das neue Corona Virus?

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Bei den Affenpocken handelt es sich ähnlich wie bei Covid-19 um eine Viruserkrankung. Die Sorge vor einer neuen Pandemie beunruhigt viele Menschen. Doch das Bundesministerium für Bildung und Forschung zufolge gibt es keinen Grund zur Sorge.

WHO: “Notlage von internationaler Tragweite”

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht im Zusammenhang mit dem Affenpocken-Ausbruch von einer “Notlage von internationaler Tragweite”. Diese Einstufung dient aber vorrangig dazu, alle Mitgliedstaaten dazu zu bewegen, das Ergreifen von Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs zu beschleunigen. Aus dem selben Grund wurde auch in den USA der nationale Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Sind die Affenpockenvirus das neue Coronavirus?

Die aktuellen Erkenntnissen deuten stark darauf hin, dass das sogenannte Monkeypoxvirus (MPV) nicht so leicht übertragbar ist wie das SARS-CoV-2-Virus, da es einen engen körperlichen Kontakt erfordert. Eine Gefährdung für die Gesundheit der deutschen Bevölkerung wird daher derzeit als gering eingeschätzt. Mit Stand 5.8.2022 sind 2887 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern ans RKI übermittelt worden.

Es handelt sich hierbei auch nicht um ein neues Virus: In Deutschland sind zwar erstmal im Mai 2022 Fälle von Affenpocken identifiziert worden, das Virus ist aber seit langem bekannt und in einigen tropischen Regionen Afrikas endemisch.

Außerdem gibt es einen zugelassenen Impfstoff und wirksame Therapeutika gegen das Affenpockenvirus. Bezüglich des Krankheitsverlaufes verlaufen die Affenpocken im Gegensatz zu den Menschenpocken (Variola) in der Regel deutlich milder: Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen und auch die Hautveränderungen halten lediglich zwischen zwei und vier Wochen an und heilen ohne Behandlung von selbst ab.

Sind Affenpocken als gefährlich einzuordnen?

Allerdings können bei einigen Betroffenen auch schwere Verläufe auftreten. Insbesondere Neugeborene, Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit zugrunde liegenden Immunschwächen können schwer an den Affenpocken erkranken. Gesundheitspersonal ist aufgrund der längeren Virusexposition auch einem höheren Risiko ausgesetzt. Zu den Komplikationen gehören Hirnentzündung, bakterielle Hautinfektionen, Flüssigkeitsverlust, Bindehaut-, Hornhaut- und Lungenentzündung. In Zentral- und Westafrika haben in den letzten Jahren nach Angaben der WHO etwa 3 – 6 % der gemeldeten Fälle zum Tod geführt.

Insgesamt sind Pocken daher nicht zwangsläufig als gefährlich einzuordnen, die Erkrankung sollte aber durchaus ernstgenommen werden, um bei der Bekämpfung des Virus zu helfen. Die Sorge vor einer neuen Pandemie ist aber sicherlich unbegründet.

Mehr Infos zu den Affenpocken?

Auf unserem Chart finden Sie eine Übersicht zum Affenpockenvirus auf einen Blick.

Hier finden Sie Schulungen rund um das Thema Hygiene, damit Sie sich und Ihr Umfeld optimal vor den Pocken schützen können.

Quellen und weiterführende Literatur

  • BMBF: Affenpocken in Deutschland: Muss man sich Sorgen machen? Link
  • RKI: Internationaler Affenpocken-Ausbruch: Fallzahlen und Einschätzung der Situation in Deutschland. Link
  • RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken. Link
  • Meduplus Schulung: Hygienekurse