Feste Seifen haben in den letzten Jahren ein Comeback gefeiert. Vegane Seifenprodukte in fester Form, Haarseife, Duftseife in allen Formen und Farben und Seifen für unterschiedliche Hauttypen sind mittlerweile in fast allen Haushalten vorzufinden. Der Nachhaltigkeitsgedanke steht hier vor allem im Vordergrund, da kaum Verpackungsmüll anfällt.
In der ärztlichen Praxis werden grundsätzlich flüssige Seifen, die neutral oder schwach sauer sind, empfohlen. Feste Seifen sind untersagt, weil sie kontaminiert werden können.
Für private Haushalte sieht dies anders aus. Auf dem Seifenstück befinden sich zwar Keime, aber sie überleben in dem für sie ungünstigen Milieu nicht lange. Bei Seifenspendern können sich Keime auf dem Pumpmechanismus ansammeln.
In der medizinischen Praxis erfolgt die Händehygiene nach festgelegten Prozessen, um jegliche Kontamination zu vermeiden. Das trifft natürlich nicht im eigenen Haushalt zu.
Entscheidend hier ist nicht, ob flüssige Seife im Spender oder feste Seife am Stück verwendet wird, sondern dass die Hände überhaupt gründlich gewaschen werden. Denn eine ausreichende Händehygiene ist noch immer das Mittel der Wahl, um einer Ausbreitung von Keimen entgegenzuwirken.
Das Waschen der Hände ist etwas, was wir schon als Kind gelernt haben, also ein Vorgang, den wir kennen und als nicht wirklich kompliziert bewerten – eine Alltagsroutine. Nur leider, wie bei so vielen Routinen, werden wir manchmal nachlässig und waschen uns die Hände zu kurz und seifen sie nur oberflächlich ein. Ein Klecks Flüssigseife in die Hand, dreimal hin und her gerieben und fertig.
Die Hände sollten vollständig eingeseift werden, also von beiden Seiten, inklusive den Daumen, die wir auch gerne mal im Handwasch-Prozess außen vor lassen. Das nimmt dann schon mal 20 Sekunden in Anspruch. Gründlich abwaschen und abtrocknen – fertig ist die vorbeugende Krankheitspräventions-Maßnahme Nr. 1.
Es ist weniger entscheidend, ob wir die Hände mit heißem oder kaltem Wasser waschen, sondern, wie oben erwähnt, die Dauer und die ausreichende Ummantelung der Hände mit dem Seifenprodukt.
Im Privathaushalt reicht das Händewaschen völlig aus. Eine zusätzliche Desinfektion ist nicht notwendig. Auch ist es sinnvoll, die Hände zu pflegen, damit die Haut nicht rissig wird und keine Keime eindringen können.
Medizinisches Personal hat in puncto Händehygiene schon mehr zu beachten als Privatpersonen. Frischen Sie Ihr Wissen mit unserem Kurs zur Händehygiene auf und tragen Sie so zu der wichtigsten Maßnahme zur Verhütung nosokomialer Infektionen bei.
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