Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Corynebacterium diphtheriae. Dieses Bakterium produziert ein gefährliches Gift (Toxin), das unterschiedliche Formen der Erkrankung hervorrufen kann – hauptsächlich die respiratorische (Atemwegs-) Diphtherie sowie Haut- und Wunddiphtherien.
Früher war Diphtherie in Europa eine gefürchtete Krankheit. In vielen Ländern Asiens, Afrikas sowie Osteuropas bleibt die Krankheit bis heute endemisch. Die letzte große Epidemie in Deutschland datiert auf das Jahr 1945. Mit der Einführung der Impfpflicht für Kinder im Jahr 1961 und der Empfehlung zur regelmäßigen Auffrischung der Impfung alle zehn Jahre seit 2002 ist die Zahl der Erkrankungen deutlich zurückgegangen – bis vor Kurzem traten nur noch Einzelfälle auf.
Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt aktuell vor einer möglichen Rückkehr der Diphtherie in Deutschland – ausgelöst durch einen neuen Bakterienstamm: ST-574. Dieser wurde 2022 erstmals hierzulande nachgewiesen und scheint ursprünglich durch geflüchtete Personen eingeschleppt worden zu sein. Mittlerweile breitet sich dieser Typ jedoch zunehmend innerhalb der Bevölkerung aus – unabhängig von Herkunft oder Reiseziel.
Besorgniserregend: Die Erkrankungen verlaufen schwerer als früher – mit steigender Sterblichkeit.
Diphtherie kann auf verschiedene Arten auftreten:
Die respiratorische Diphterie betrifft vor allem Rachen, Mandeln, Kehlkopf und Nase. Symptome reichen von Halsschmerzen, Fieber und Schluckbeschwerden bis zu typischen Pseudomembranen im Rachenraum. In schweren Fällen kann es zu Atemnot, Lymphknotenschwellungen und sogar Erstickungsanfällen kommen.
Die Haut- oder Wunddiphterie tritt nach kleinen Verletzungen oder Insektenstichen auf – erkennbar an schmierigen Belägen und Hautgeschwüren, besonders an den Beinen. In westlichen Ländern tritt sie vor allem bei Menschen in schwierigen Lebensumständen auf (Obdachlosigkeit, Suchterkrankungen).
Diphterie wird hauptsächlich über Tröpfcheninfektion, also durch Husten, Niesen oder engen Kontakt übertragen. Eine Ansteckung ist aber auch durch Kontakt mit infizierten Hautstellen, verunreinigte Gegenstände oder mangelnde Hygiene möglich.
Der wichtigste Schutz gegen Diphtherie ist die Schutzimpfung. Sie richtet sich gegen das gefährliche Toxin des Bakteriums und schützt wirksam vor schweren Verläufen. Allerdings verhindert sie nicht zwangsläufig eine Infektion – es können dennoch leichte, untypische Symptome auftreten.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt:
Ein tragischer Beleg für die Dringlichkeit: In Brandenburg kam es kürzlich zum Tod eines ungeimpften Kindes nach einer Diphtherie-Infektion.
Ihr Schutz zählt!
Die Diphtherie ist kein Relikt der Vergangenheit – sie kehrt zurück. Und sie kann tödlich verlaufen. Umso wichtiger ist ein aktueller Impfschutz.
Haben Sie Ihren Diphtherie-Impfschutz schon geprüft? Eine regelmäßige Auffrischung ist wichtig – ein kurzer Blick in den Impfpass kann entscheidend sein.
Quelle zum Text: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Diphtherie.html?nn=16905386#doc16790940bodyText1
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