Im Rahmen des im letzten Blogbeitrag vorgestellten DEFENDER-Projekts widmen sich Forschende der Untersuchung besonders gefährlicher Viruserkrankungen. Dazu zählt auch das Dengue-Virus – das weltweit am häufigsten durch Mücken übertragene Virus.
Dengue wird vor allem durch Mücken der Gattung Aedes, insbesondere durch die Asiatische Tigermücke, übertragen. Jährlich infizieren sich weltweit schätzungsweise 284 bis 528 Millionen Menschen mit dem Virus. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung – rund 3,9 Milliarden Menschen in 128 Ländern – lebt in Regionen, in denen eine Ansteckung grundsätzlich möglich ist.
Besonders verbreitet ist das Virus in Südostasien, Afghanistan, Indien, Süd- und Mittelamerika, Afrika sowie Australien. In den letzten Jahren wurden jedoch auch Infektionen in bisher nicht betroffenen Gebieten verzeichnet. Durch die Ausbreitung der Tigermücke nach Südeuropa – u. a. nach Madeira, Kroatien, Spanien und Frankreich – kommt es zunehmend auch dort zu vereinzelten Krankheitsfällen.
Die Übertragung des Dengue-Virus erfolgt ausschließlich durch Stiche von infizierten, weiblichen Mücken. Infizierte Menschen dienen als Virusquelle für weitere Mücken, wodurch sich das Virus weiter ausbreiten kann. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist hingegen nicht möglich.
Typische Symptome sind hohes Fieber in Kombination mit mindestens einem weiteren Anzeichen wie starke Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Augenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag oder geschwollene Lymphknoten.
Schwere Verläufe sind seltener. Frühwarnzeichen für schwere Verläufe sind unter anderem starke Bauchschmerzen, anhaltendes oder blutiges Erbrechen, Zahnfleischbluten, starke Müdigkeit oder Atemnot.
Es existieren vier Serotypen des Dengue-Virus. Eine Infektion mit einem Serotyp verleiht lebenslange Immunität gegen diesen und kurzfristige (ca. sechs Monate) Kreuzimmunität gegen die anderen Serotypen. Kommt es danach zu einer Zweitinfektion mit einem anderen Serotyp, steigt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf um das Neunfache. Eine dritte Infektion verläuft in der Regel milder.
Eine gezielte Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome – ähnlich wie bei einer Grippe. Schmerz- und fiebersenkende Medikamente können helfen, allerdings sollten wegen des erhöhten Blutungsrisikos keine Medikamente wie Ibuprofen oder Aspirin eingenommen werden. Bei schweren Verläufen ist eine stationäre Behandlung mit Infusionen oder gegebenenfalls Bluttransfusionen erforderlich.
Zur Vorbeugung empfiehlt sich ein konsequenter Mückenschutz, etwa durch das Tragen schützender Kleidung, Moskitonetze und das Auftragen von Insektenschutzmitteln auf unbedeckte Hautpartien.
Seit 2023 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen Dengue zur Verfügung. Die Impfung wird derzeit nur für Personen empfohlen, die zu einem früheren Zeitpunkt bereits eine Dengue-Infektion erlitten haben und in ein Endemiegebiet reisen. Für bislang nicht infizierte Personen kann die Impfung nach individueller Risikoaufklärung ebenfalls in Erwägung gezogen werden, da es bei einer ersten Infektion nach der Impfung zu einer verstärkten Immunreaktion kommen kann.
Für weitere Informationen über die eingangs genannte DEFENDER Studie schauen Sie gerne in unserem letzten Blog Beitrag vorbei: https://www.meduplus.de/blog/defender-ein-starkes-europaeisches-projekt-gegen-zukuenftige-pandemien/
Quelle zum Text: http://Denguefieber – Tropenkrankheiten – Tropeninstitut
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