Aktuell gibt es in Deutschland, Österreich und Dänemark einen Ausbruch von Salmonella Umbilo, einer seltenen Unterart von Salmonella enterica. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet, dass in Deutschland allein bis vergangene Woche bereits 98 Fälle erfasst wurden. Zum Vergleich: Zwischen 2015 und 2023 wurden jährlich nur ein bis sechs Fälle dieser Salmonellen-Unterart verzeichnet. Besteht eine Gefahr durch Rucola?
Die räumliche und zeitliche Verteilung der Infektionen lässt darauf schließen, dass ein bundesweit vertriebenes Lebensmittel die Quelle sein könnte. Befragungen von Betroffenen weisen auf Rucola als mögliche Infektionsquelle hin. In Österreich wurde das Bakterium bereits in Rucola-Proben aus Italien nachgewiesen. Dazu berichtet das RKI:
“Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde.”
(Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin, Ausgabe 39/2024)
Erste Fälle wurden laut RKI bereits Ende Juli gemeldet. Seit Anfang August ist ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen zu beobachten, wobei wöchentlich 16 bis 18 neue Fälle registriert werden. Bis auf Bremen und das Saarland sind alle Bundesländer betroffen. Da jedoch nur ein Teil der Erkrankten einen Arzt aufsucht und nur wenige mikrobiologisch getestet werden, ist die tatsächliche Fallzahl wahrscheinlich höher.
Salmonellen werden in der Regel über kontaminierte Lebensmittel übertragen, besonders häufig durch rohe oder unzureichend gekühlte Produkte. Zu den Risikolebensmitteln gehören:
– Rohe Eier und speisen, die Rohei enthalten – Rohes Fleisch wie Hackfleisch oder Tatar – Rohwurstsorten wie Salami oder Mettwurst
Nach der Infektion zeigen sich die ersten Symptome in der Regel innerhalb von 6 bis 72 Stunden. Häufig sind Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber. Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu schwereren Verläufen kommen.
Um Infektionen zu vermeiden, ist eine gründliche Hygiene unerlässlich. Besonders wichtig sind Händewaschen nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln und die Trennung von rohen und verzehrfertigen Lebensmitteln in der Küche. Sollte es zu einer Infektion kommen, ist es ratsam, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf eine salzreiche Ernährung zu achten. Für Menschen in Risikogruppen ist es wichtig, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Salmonellen sind weltweit verbreitet und ernst zu nehmen. Der aktuelle Ausbruch von Salmonella Umbilo erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, insbesondere bei der richtigen Handhabung von Lebensmitteln. Hygiene, sichere Lagerung und die richtige Zubereitung von Speisen sind essenziell, um die Verbreitung der Bakterien zu verhindern.
Schauen Sie sich in diesem Zuge doch gerne einmal unsere Hygienekurse an:
Hygienekurse
Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin, Ausgabe 39/2024
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