Während sich viele im Frühling an blühenden Bäumen erfreuen, greifen andere sofort zum Taschentuch – denn sie leiden unter einer Allergie. Allergien sind weit verbreitet und zeigen, dass unser Immunsystem manchmal auf eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel übertrieben reagiert.
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Substanzen, die an sich ungefährlich sind. Diese Stoffe nennt man Allergene.
Grundsätzlich kann jedes Eiweiß (Protein) ein Allergen sein. Im Körper wird ein fremdes Protein normalerweise als harmlos erkannt und führt nicht zu einer allergischen Reaktion. Erst wenn das Immunsystem diesen Stoff als gefährlich einstuft und darauf überreagiert, spricht man von einem Allergen.
Es gibt vier verschiedene Arten von allergischen Reaktionen:
Zu diesen gehören Heuschnupfen, Tierhaar- und Hausstauballergien, Reaktionen auf Insektengifte oder bestimmte Lebensmittel. Diese Reaktionen treten oft sehr schnell auf – innerhalb von Sekunden bis Minuten. In manchen Fällen gibt es nach einigen Stunden eine zweite Reaktion. Hier spielen bestimmte Antikörper, die sogenannten IgE-Antikörper, eine zentrale Rolle, weshalb man auch von einer IgE-vermittelten Sofortreaktion spricht. Außerdem sind Botenstoffe wie Histamin beteiligt.
Klassische Beispiele für Typ-I-Allergien sind allergischer Schnupfen oder Asthma, die meist durch Stoffe in der Luft wie Pollen, Schimmel oder Tierhaare ausgelöst werden. Aber auch Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel oder Medikamente gehören dazu. Die gefährlichste Form ist der anaphylaktische Schock, der lebensbedrohlich sein kann.
Wenn ein Allergen über Haut, Schleimhäute oder die Atemwege in den Körper gelangt, erkennt das Immunsystem diesen Stoff. Bei manchen Menschen kommt es dabei zu einer Sensibilisierung. Das bedeutet: Der Körper reagiert noch nicht mit Symptomen, bereitet sich aber auf eine mögliche Abwehrreaktion vor.
Dabei spielen verschiedene Abwehrzellen eine Rolle. Zuerst nehmen dendritische Zellen das Allergen auf und präsentieren es auf ihrer Oberfläche anderen Immunzellen, den T-Zellen. Diese werden dadurch aktiviert und entwickeln sich unter anderem zu sogenannten TH2-Zellen, die bei Allergien besonders wichtig sind.
Gleichzeitig erkennen auch B-Zellen das Allergen. Treffen sie auf die aktivierten TH2-Zellen, geben diese bestimmte Botenstoffe ab, die die B-Zellen dazu bringen, IgE-Antikörper zu bilden. Diese Antikörper heften sich an Mastzellen, eine andere Art von Immunzellen, die über das Blut im ganzen Körper verteilt sind. Damit ist die Sensibilisierungsphase abgeschlossen.
Kommt der Körper nun erneut mit dem Allergen in Kontakt, erkennt es die Mastzelle über die IgE-Antikörper. Die Mastzelle wird dadurch aktiviert und schüttet Botenstoffe wie Histamin aus – es kommt zur allergischen Reaktion.
Die Folge sind typische Symptome wie eine laufende Nase, juckende Augen oder Atembeschwerden.
Quelle zum Text: https://www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-und-allergie/entstehung-von-allergien
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