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Frage des Monats

Frage der Woche: Macht eine Unterscheidung zwischen „Hautmesser“ und „tiefem Messer“ Sinn?

Übertragung von MRSA und HIV durch Gipssäge:

“Nahezu überall wird bei chirurgischen Eingriffen nach dem Hautschnitt das Skalpell getauscht und zur weiteren Präparation ein “tiefes Messer” eingesetzt. Wie sinnvoll ist es aus hygienischer Sicht, bei chirurgischen Eingriffen nach ordnungsgemäß durchgeführter Hautantiseptik eine Unterscheidung zwischen “Hautmesser” und “tiefem Messer” zu machen?”

– Frage während eines meduplus Präsenztages

Ja, ein Wechsel zwischen “Hautmesser” und “tiefem Messer” ist zu empfehlen

Die Datenlage gestattet leider keine eindeutige Aussage. Die residente Flora wird durch die präoperative Hautantiseptik nur unvollständig eliminiert. Das betrifft insbesondere die tieferen Schichten der Haut einschließlich der Talg- und Schweißdrüsen, weil der Alkohol nicht in die Haarfollikel eindringt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, dass das Skalpell bei der Durchtrennung der Haut kontaminiert wird und anhaftende Erreger in die Tiefe verschleppt werden.

Überraschenderweise war im Ergebnis einer prospektiven Studie kein signifikanter Unterschied bezüglich der SSI-Rate (SSI = Surgical Site Infections) zwischen dem Wechsel des Skalpells nach dem Hautschnitt (n=309) bzw. keinem Wechsel (n=277) nachweisbar. Nur bei einem Skalpell wurde eine Kontamination nachgewiesen (Hasselgren et al. 2008). Damit ist allerdings die Sicherheit der ursprünglichen Aufbereitung deutlich unter dem geforderten SAL von 10-6 für die Sterilisation gesunken.

Empfehlung bis zum Nachweis der Unbedenklichkeit eines Verzichts

Im Ergebnis einer Befragung wechselten trotz der unklaren Datenlage 65 % der Orthopäden (n=300) das Skalpell nach der Durchtrennung der Haut. Allerdings wird von den Autoren der Befragung darauf hingewiesen, dass es unklar ist, ob ein Wechsel des Skalpells bei kontaminierten Eingriffen, z. B. offene Fraktur, erfolgen sollte, zumal die dadurch entstehenden Kosten zu vernachlässigen sind (Tejwani et al. 2008).

In Anbetracht der limitierten Datenlage, der geringen Kosten bei einem Wechsel und dem wenn auch offenbar geringen Kontaminationsrisiko bei Verzicht auf einen Wechsel des Skalpells ist ein Wechsel des Skalpells solange zu empfehlen, bis durch weitere Untersuchungen die Unbedenklichkeit des Verzichts auf einen Wechsel überzeugend nachgewiesen worden ist.

– Prof. Dr. med. Axel Kramer (Mitglied der KRINKO)

Quellen und weiterführende Literatur

  • Hasselgren PO, Hagberg E, Malmer H, Säljö A, Seeman T. One instead of two knives for surgical incision. Does it increase the risk of postoperative wound infection? Arch Surg 1984, 119 (8), 917-20. Link
  • Tejwani NC, Immerman I. Myths and legends in orthopaedic practice: Are we all guilty? Clin Orthop Rel Res 2008, 466 (11), 2861-72. Link

Frage der Woche und andere interessante Themen

Auf den Abschlusskolloquien und in der meduplus Community, die in jedem meduplus Kurs enthalten ist, werden viele Fragen gestellt. Die interessantesten veröffentlichen wir hier.

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Abschlusskolloquium, Aufbereitung Medizinprodukte

Aufbereitung von Medizinprodukten in Köln: Präsenztag am 14. November 2019

Aufbereitung von Medizinprodukten in Köln

Aufbereitung von Medizinprodukten in Köln: Medizinisches Personal, das mit der Aufbereitung von Medizinprodukten betraut ist, benötigt gemäß geltender Vorgaben des Gesetzgebers (z. B. in der MPBetreibV) eine Qualifikation. War die Aufbereitung von Medizinprodukten nicht Teil der Berufsausbildung, muss diese Qualifikation in Form von entsprechenden Fortbildungen nachgeholt werden.

meduplus bietet eine passende Smart Learning®-Lösung mit nur einem Präsenztag nach dem Curriculum der Bundesärztekammer an. Es sind noch begrenzte Plätze für unseren Präsenztag am 14. November 2019 in Köln verfügbar. Jetzt anmelden!

Themen im Smart Learning® praxisrelevant aufbereitet

Der Kurs zur Aufbereitung von Medizinprodukten richtet sich an erfahrene Praxismitarbeiter/innen mit medizinischer Ausbildung (Medizinische Fachangestellte, Krankenschwestern/-pfleger). In einer Kombination aus E-Learning und Präsenzveranstaltung werden die nach dem Curriculum der Bundesärztekammer anerkannten Kursinhalte vermittelt. Durch die meduplus Smart Learning® Methode wird dabei die Präsenzzeit von 24 Stunden (3 Tage) auf eine einzelne Tagesveranstaltung reduziert.

Die Sachkenntnis für die Aufbereitung von Medizinprodukten (§ 4 Absatz 3 MPBetreibV) umfasst folgende Inhalte:

  • Instrumentenkunde (ggf. fachgruppenspezifisch)
  • Kenntnisse in Hygiene/Mikrobiologie (einschließlich Übertragungswege)
  • Risikobewertung und Einstufung von Medizinprodukten gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Aufbereitung von Medizinprodukten in Köln, 2020 in Nürnberg

Nach der Buchung können sich die Teilnehmer für einen unserer bundesweit stattfindenden Präsenztage anmelden. Der nächste Termin ist neben dem Präsenztermin Aufbereitung von Medizinprodukten in Köln am 8. Februar 2019 in Nürnberg (im Rahmen des Bundeskongress Chirurgie). Es sind noch Restplätze verfügbar, melden Sie sich am besten schnell an.

Die aktuellen Termine finden Sie hier.

Jetzt anmelden

meduplus Smart Learning®

Die Vorteile des Blended Learning-Kurses auf einen Blick:

  • Nachhaltiger Lernerfolg bei minimaler Abwesenheit
  • Kosten- und zeiteffizient durch Blended Learning
  • Zertifizierung nach dem Curriculum der Bundesärztekammer
  • Anerkennung für Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) mit 24 RbP-Punkten
  • Zwei Jahre Zugang zur meduplus Learning Community

Alle meduplus Smart Learning® Kurse sind auf beliebig vielen mobilen Endgeräten (Tablets, Smartphones) und stationären Rechnern (PC, Mac) parallel nutzbar.

Weitere interessante Themen

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Abschlusskolloquium, Aufbereitung Medizinprodukte

Aufbereitung von Medizinprodukten in Hamburg: Präsenztag am 10. September 2019

Aufbereitung von Medizinprodukten in Hamburg: Präsenztag am 10. September 2019

Aufbereitung von Medizinprodukten in Hamburg: Medizinisches Personal, das mit der Aufbereitung von Medizinprodukten betraut ist, benötigt gemäß geltender Vorgaben des Gesetzgebers (z. B. in der MPBetreibV) eine Qualifikation. War die Aufbereitung von Medizinprodukten nicht Teil der Berufsausbildung, muss diese Qualifikation in Form von entsprechenden Fortbildungen nachgeholt werden.

meduplus bietet eine passende Smart Learning®-Lösung mit nur einem Präsenztag nach dem Curriculum der Bundesärztekammer an. Es sind noch begrenzte Plätze für unseren Präsenztag am 10. September 2019 in Hamburg verfügbar. Jetzt anmelden!

Themen im Smart Learning® praxisrelevant aufbereitet

Der Kurs zur Aufbereitung von Medizinprodukten richtet sich an erfahrene Praxismitarbeiter/innen mit medizinischer Ausbildung (Medizinische Fachangestellte, Krankenschwestern/-pfleger). In einer Kombination aus E-Learning und Präsenzveranstaltung werden die nach dem Curriculum der Bundesärztekammer anerkannten Kursinhalte vermittelt. Durch die meduplus Smart Learning® Methode wird dabei die Präsenzzeit von 24 Stunden (3 Tage) auf eine einzelne Tagesveranstaltung reduziert.

Die Sachkenntnis für die Aufbereitung von Medizinprodukten (§ 4 Absatz 3 MPBetreibV) umfasst folgende Inhalte:

  • Instrumentenkunde (ggf. fachgruppenspezifisch)
  • Kenntnisse in Hygiene/Mikrobiologie (einschließlich Übertragungswege)
  • Risikobewertung und Einstufung von Medizinprodukten gemäß der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Präsenztag Aufbereitung von Medizinprodukten in Hamburg und in Köln

Nach der Buchung können sich die Teilnehmer für einen unserer bundesweit stattfindenden Präsenztage anmelden. Der nächste Termin neben dem Präsenztermin Aufbereitung von Medizinprodukten in Hamburg ist am 14. November 2019 in Köln. Es sind noch Restplätze verfügbar, melden Sie sich am besten schnell an.

Die aktuellen Termine finden Sie hier.

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meduplus Smart Learning®

Die Vorteile des Blended Learning-Kurses auf einen Blick:

  • Nachhaltiger Lernerfolg bei minimaler Abwesenheit
  • Kosten- und zeiteffizient durch Blended Learning
  • Zertifizierung nach dem Curriculum der Bundesärztekammer
  • Anerkennung für Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) mit 24 RbP-Punkten
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Alle meduplus Smart Learning® Kurse sind auf beliebig vielen mobilen Endgeräten (Tablets, Smartphones) und stationären Rechnern (PC, Mac) parallel nutzbar.

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Impfung

19 durch Impfung vermeidbare Krankheiten

19 durch Impfung vermeidbare Krankheiten

Impfungen gehören zu den größten medizinischen Errungenschaften der Menschheit. Dank der Entwicklung von Impfstoffen können wir uns auch gegen Krankheiten schützen, gegen die es keine alternativen Medikationen gibt, zum Beispiel gegen einige Virus-Erkrankungen.

Noch immer ein Risiko: 19 durch Impfung vermeidbare Krankheiten

Wirksame Impfprogramme haben dazu geführt, dass die meisten Menschen in Industrieländern nie die Auswirkungen der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten erlebt haben. Viele Menschen sind daher der Auffassung, dass von diesen Krankheiten keine Gefahr mehr ausgeht. In einigen Ländern haben unter anderem auch diese Vorstellungen zu einer geringeren Durchimpfung und zum Wiederaufleben ansteckender Krankheiten wie Keuchhusten, Diphtherie und Röteln geführt.

Durch Impfung vermeidbare Krankheiten

2012 hat die WHO eine Schätzung abgegeben, nach der Impfungen 2.5 Millionen Tode jedes Jahr vehindern. 1 von 7 Todesfällen unter Kleinkindern könnte durch Impfungen verhindert werden, vor allem in Entwicklungsländern. 4 Erkrankungen wurden von der WHO als Verantwortliche von 98 % der an durch Impfung vermeidbaren Tode erklärt. Dies sind: Masern, Haemophilus influenzae Serotyp b, Keuchhusten und Tetanus.

Aktualisierte Impfempfehlungen und Schulungen zum Thema

Im August 2019 wurde die Impfempfehlung der STIKO aktualisiert. Die vollständigen Neuerungen finden Sie Hier.

Besonders in Klinik und Praxis ist es unabdingbar das Personal bei Auftreten von Ausbrüchen rechtzeitig zum richtigen Verhalten zu schulen. Mit unseren Grundkursen Hygiene sind Sie immer auf dem aktuellsten Stand. Zudem bieten unsere Microlearnings, unter anderem zu den Themen Influenza und Noroviren sowie vielen weiteren Themen die Möglichkeit Ihr Personal innerhalb kürzester Zeit zum Verhalten bei saisonalen Erkrankungen oder Ausbrüchen zu schulen.

Quellen und weiterführende Literatur

  • WHO; Global Vaccine Action Plan 2011-2020 Link
  • RKI; Epidemiologisches Bulletin Nr. 34 vom 22.08.2019 Link

Mehr Informationen und Beratung

Fordern Sie unverbindlich weitere Informationen zu unserem Schulungsprogramm an. Einfach unten eintragen! Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

 

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Abschlusskolloquium, Hygienebeauftragter Arzt

Präsenztag zum Kurs Hygienebeauftragte MFA am 9.9. in Hamburg

Evaluation

Als Hygienebeauftragte MFA leisten Sie tagtäglich einen profunden Beitrag zur Gewährleistung der Hygiene und Infektionsprävention in der Arztpraxis. Sind Sie bereits zur Hygienebeauftragten MFA geschult?

Am 9. September 2019 findet ein Abschlusskolloquium zum Kurs Hygienebeauftragte MFA in Hamburg statt. Melden Sie sich jetzt an und erlangen Sie eine für Ihre Praxis unentbehrliche Fachkenntnis. Es sind noch 3 Wochen bis zum Präsenztag. Melden Sie sich am besten gleich an, um das E-Learning noch bis zum 9.9. zu absolvieren.

Den Blended-Learning-Kurs nach der meduplus Smart Learning® Methode können Sie jetzt hier buchen.

Möchten Sie mehrere Teilnehmer parallel anmelden? Kontaktieren Sie uns sehr gern für ein individuelles Angebot. Mitgliedern unserer Partnerverbände gewähren wir attraktive Rabatte. Fragen Sie gern bei uns nach, ob auch mit Ihrem Verband eine Kooperation besteht.

Sind Sie bereits meduplus Kunde? Zur Anmeldung loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten auf www.meduplus.de ein. Nach dem Einloggen finden Sie alle Termine auf der rechten unteren Seite.

Präsenztag zum Kurs Hygienebeauftragte MFA am 9.9. in Hamburg

Der Präsenztermin bietet Ihnen als Teilnehmer die Chance die wesentlichen Lerninhalte zu vertiefen. Der Termin bietet weiterhin ausreichend Raum für Diskussionen mit unseren Hygieneexperten. Fragen aus dem Praxisalltag können hier gestellt werden.

Bitte beachten Sie, dass vor der Anmeldung zum Abschlusskolloquium der E-Learning-Teil abgeschlossen sein sollte.

Programm Abschlusskolloquium

Vollständiges Programm herunterladen

Montag, 9. September
Uhrzeit Programm
09.00-10.30 Uhr Get Together: kurze Einführung zum Blended-Learning-Kurs
„HBMFA“Modul 1:

  • Recherche und Umgang mit normativen Vorgaben
  • Zuständigkeiten sowie Einweisung und Schulung von Personal
  • Standardarbeitsanweisungen (z.B. Wundkontrolle, Verbandswechsel post-OP)
  • andere Hygienefachfunktionen/Schnittstellen Hygienemanagement
10.30-10.45 Uhr Pause
10.45-12.15 Uhr Modul 2:

  • Dokumentation der Hygieneschritte
  • Erstellung eines Hygieneplans
  • Desinfektionsplan
  • Einführung „Einstufung der Medizinprodukte“
12.15-13.15 Uhr Pause
13.15-14.45 Uhr Modul 2:

  • Qualitätsmanagement
  • Mitarbeitereinbindung/Anleitung, Motivation anderer Mitarbeiter

Modul 3:

  • Infektionserreger, Multiresistenz, Auffrischung zur Mikrobiologie
  • Infektionsepidemiologie (Übertragungswege v. Infektionskrankheiten)
  • Abnahme und Versand von Probenmaterial
15.00-16.45 Uhr Modul 3:

  • Surveillance (postop. Wundinfektionen, Erfassungsbogen)
  • Rollenspiel/Schnittstellenproblematik, offene Fragen aus dem Kurs
  • Abschlusstestat & Ausgabe der Zertifikate/Teilnahmebescheinigungen

ca. 16.45/ 17.00 Ende der Veranstaltung

Mehr Informationen und Beratung

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Bakterielle Infektionen, Hygiene, Hygienetipp, Virale Infektionen

Lebensmittelinfektionen: Campylobacter auf dem Vormarsch

Campylobacter Lebensmittelinfektionen

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Sommerzeit ist Keimzeit. Dies trifft insbesondere auch auf Bakterien und Viren zu, die im Sommer ein erhöhtes Risiko darstellen unsere Lebensmittel zu kontaminieren. Laut WHO können über 200 verschiedene Krankheiten durch kontaminierte Lebensmittel übertragen werden. Als Erreger kommen Bakterien, Parasiten, Viren sowie Toxine vor. Weltweit sind schätzungsweise 2 Millionen Todesfälle jedes Jahr auf die Einnahme kontaminierter Lebensmittel zurückzuführen.

Erreger von Lebensmittelinfektionen & Prävalenz in Deutschland und Europa

In Deutschland sind die bedeutendsten bakteriellen Erreger Salmonellen, Campylobacter, Yersinia und darmpathogene E. coli-Stämme.  2017 wurden in Deutschland 69.461 Fälle an Campylobacter-Infektionen registriert. Davon wurden 4.961 in Sachsen, 2.099 in Thüringen und 1.690 in Sachsen-Anhalt verzeichnet (Quelle: Robert-Koch-Institut). Damit ist die Campylobacter-Enteritis bereits die häufigste durch Bakterien verursachte meldepflichtige Krankheit in Deutschland.

Daneben sind unter den viralen Erregern vor allem Rotaviren, Adenoviren sowie Noroviren von hoher Relevanz. Insgesamt rund 15 Millionen Lebensmittelinfektionen jährlich sind in Europa auf Noroviren zurückzuführen. Diese Erreger können auch durch Kontakt mit Erkrankten oder kontaminierte Oberflächen übertragen werden.

Knapp fünf Millionen Campylobacter-Infektionen treten jährlich in Europa auf. Etwa eine Million Lebensmittelinfektionen sind auf die Toxoplasmose zurückzuführen, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii ausgelöst wird.

Weltweit sind Lebensmittelinfektionen noch ein deutlich größeres Problem als in Europa, insbesondere in Regionen, in denen Lebensmittelproduzenten und Händler keine so strikten Hygienevorschriften einhalten müssen. Ein erhöhtes Risiko für Lebensmittelinfektionen besteht insbesondere für Kinder, ältere, kranke und immungeschwächte Menschen.

Wie kann man Lebensmittelinfektionen vorbeugen?

Eine Vorbeugung ist durch die Einhaltung erhöhter Hygienevorschriften bei der Lebensmittelverarbeitung möglich. Insbesondere bei der Verarbeitung von rohen und gekochten Lebensmitteln sollte auf die Vermeidung von Kreuzkontaminationen geachtet werden.

Quellen und weiterführende Literatur

  • WHO; World Health Day 2015: Food safety – the global view; Link
  • RKI; Campylobacter Enteritis; Link
  • meduplus Kurs Hygienebeauftragter Arzt; Link

Weitere interessante Themen

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Berühmte HygienikerInnen

Zum Todestag von Florence Nightingale

Florence Nightingale

Die britische Krankenschwester Florence Nightingale verstarb am 13. August 1910. Heute, mehr als 100 Jahre später, ist sie zudem als Statistikerin und Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege bekannt. Sie gilt als einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge im Commonwealth.

Nightingale war der heute verbreiteten Ansicht, dass pflegerisches Wissen separat vom ärztlichen Wissen gelehrt und gelernt werden sollte. Sie dokumentierte ihre Ansichten in den Schriften zur Krankenpflege, die als erste Schriften der Pflegetheorie gelten.

Florence Nightingale und das Nightingalesche Ausbildungssystem

Ihr aus diesen Ansichten resultierendes Ausbildungsmodell sah vor, dass die Ausbildung von Berufsanfängern durch erfahrene Pflegekräfte und nicht durch Ärzte erfolgen sollte. Dieses Modell wird heute als Nightingalesches System bezeichnete. Allerdings hielt sie theoretische Ausbildungsformen mit anschließenden Examen für nicht zielführend sondern legte Wert auf die praktische Ausbildung. Auch eine konfessionelle Bindung war nicht vorgesehen. Die Hygiene und Sauberkeit der Station war Nightingale ein besonderes Anliegen. Ihrer Ansicht nach, heilten Sauberkeit, korrekte Lüftung und angemessene Ernährung die meisten Krankheiten.

In den frühen 1850er Jahren nahm Nightingale eine Einstiegsposition im Harley Street Krankenhaus in London an, wo sie innerhalb eines Jahres zum Superintendent befördert wurde. Während eines Cholera-Ausbruchs arbeitete sie zusätzlich als Freiwillige im Middlesex Krankenhaus, wo sie die unhygienischen Zustände als Hauptgrund der schnellen Erregerverbreitung identifizierte. Sie setzte sich für die Verbesserung der Hygiene ein und konnte die Todesrate signifikant senken.

Während des Krimkrieges von 1853–1856 leitete sie eine Gruppe von Pflegerinnen im Militärkrankenhaus im türkischen Scutari an, die verwundete und erkrankte britische Soldaten betreuten. An der direkten Pflege von Verletzten und Erkrankten war Nightingale allerdings nur wenig beteiligt. Ihre wichtigste Leistung in Scutari bestand in der rudimentären Krankenhausleitung.

Aus dem Krimkrieg kehrte Nightingale chronisch krank nach Großbritannien zurück und führte von da an ein zurückgezogenes Leben als Invalide. Durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen und Korrespondenzen nahm sie jedoch Einfluss auf mehrere Gesundheitsreformen.

Da sie in Scutari nachts auf ihren Kontrollgängen die Patienten mit einer Lampe in der Hand besuchte, ging Nightingale als Lady with the Lamp in die britische Folklore ein.

Quellen und weiterführende Literatur

  • “Florence Nightingale” (History.com) Link
  • “Florence Nightingale” (Encyclopaedia Britannica) Link

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Hygienebeauftragter Arzt

Ende der Übergangsfrist zur Schulung Hygienebeauftragter Ärzte am 31.12.2019

Evaluation

Der 31. Dezember diesen Jahres markiert das Ende der Übergangsfrist zur Schulung von Hygienefachkräften, Krankenhaushygienikern und Hygienebeauftragter Ärzte. Ab dem ersten Januar 2020 müssen Krankenhäuser, MVZ und Arztpraxen eine dem Infektionsschutzgesetz sowie den Hygieneverordnungen der Länder entsprechende Anzahl von Hygienepersonal vorhalten.

Ende der Übergangsfrist zur Schulung Hygienebeauftragter Ärzte am 31.12.2019

Im Juli 2011 wurde der §23 des Infektionsschutzgesetz von der Bundesregierung novelliert und erheblich verschärft. Grund dafür waren einige in der Öffentlichkeit stark diskutierte Hygieneskandale in Krankenhäusern. Den Bundesländern wurde bis Ende März 2012 Zeit gegeben entsprechende Hygieneverordnungen zu erlassen, die die Umsetzung des IfSG in Krankenhäusern, MVZ und Arztpraxen regeln sollten. Bei Niedergelassenen Ärzten waren besonders Ambulante Operationszentren (AOZ) von diesen Änderungen betroffen.

Bis zum Ablauf der Übergangsfrist, die erst bei Ende 2016 lag, mittlerweile bei Ende 2019 ist, muss in jeder Einrichtung für ambulante Operationen mindestens ein tätiger Arzt die Fortbildung zum hygienebeauftragten Arzt nachweisen.

Ist Ihre Einrichtung ausreichend geschult?

Die Bestellung von Hygienebeauftragten Ärzten ist nur für Krankenhäuser sowie für Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen einheitlich festgelegt. Die Bundesländer haben in ihren Hygieneverordnungen eigene, teilweise stark voneinander abweichende, Regelungen zur Bestellung von hygienerelevanten Personal festgeschrieben. Wichtig bei der Entscheidung für oder gegen die Bestellung ist die eigene Risikoabschätzung. Die Regelungen der Bundesländer kommen nur bei Auseinandersetzungen mit Kontrollbehörden zum Tragen. Im Schadensfall gelten die übergeordneten Regelungen auf Bundesebene. Auch muss das Hygienewissen in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

Lassen Sie sich von unserer jahrelangen Erfahrung unterstützen. Wir beraten Sie gerne zu ihrem Bedarf und haben Lösungen für interessante, inhaltlich exzellente und formell nachweisbare Schulungen für alle Einrichtungsgrößen. Von der Einzelpraxis bis zum Klinikkonzern. Für Ärzte, Pflegepersonal, MFA und Hilfspersonal.

Jetzt anfragen

Quellen und weiterführende Literatur

  • Hygienebeauftragter Arzt, “Gesetzliche und normative Regelungen zur Krankenhaushygiene” (Kapitel 2) Link
  • Infektionsschutzgesetz §23 Absatz 8 (3) Link
News
Abschlusskolloquium, Hygienebeauftragter Arzt

HBA Präsenztermin für Niedergelassene Ärzte am 8. und 9. November in Hannover

Evaluation

Am 8. und 9. November 2019 findet ein weiteres Abschlusskolloquium zum Kurs Hygienebeauftragter Arzt in Hannover unter Leitung von Herrn Dr. Peter Kalbe statt. Der Kurs ist mit 60 CME-Punkten zertifiziert.

Der Termin richtet sich speziell an niedergelassene Ärzte. Der Fokus des Kolloquiums wird auf der ambulanten Versorgung liegen. Es werden zusätzlich auch alle relevanten Inhalte für in der Klinik tätige Ärzte behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss des Präsenztermins und des im Voraus absolvierten E-Learnings wird den Teilnehmern das bundesweit anerkannte Zertifikat „Hygienebeauftragter Arzt“ verliehen.

Bitte beachten Sie, dass vor der Anmeldung zum Abschlusskolloquium der E-Learning-Teil abgeschlossen sein sollte. Den gesamten Blended-Learning-Kurs nach der meduplus Smart Learning® Methode können Sie jetzt hier buchen.

Möchten Sie mehrere Teilnehmer parallel anmelden? Kontaktieren Sie uns sehr gern für ein individuelles Angebot. Mitgliedern unserer Partnerverbände gewähren wir einen Rabatt von 20 % auf die Buchung des Kurses. Fragen Sie gern bei uns nach, ob auch mit Ihrem Verband eine Kooperation besteht.

Haben Sie bereits einen Zugang? Zur Anmeldung loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten auf www.meduplus.de ein. Nach dem Einloggen finden Sie alle Termine auf der rechten unteren Seite.

8.-9. November 2019 in Hannover

Vollständiges Programm herunterladen

Der Termin am 8. und 9. November 2019 wird gemeinsam vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und meduplus durchgeführt.

Das Kolloquium bietet die Möglichkeit, die wesentlichen Lerninhalte zu vertiefen und fokussiert auf die Umsetzung in den Praxen und ambulanten Operationszentren. Daher richtet es sich vor allem an niedergelassene Ärzte und an Kolleginnen und Kollegen aus den ambulanten Operationszentren der Krankenhäuser. Der Termin bietet weiterhin ausreichend Raum für die Diskussion mit den Hygieneexperten und die Erörterung offener Fragen.

Wissenschaftliche Leitung und Referenten

Ass. Jur. Sybille-Nadja Althoff Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Fachbereichsleiterin Qualitätssicherung, Berliner Allee 22, 30175 Hannover

Dr. med. Ingrid Braun-Anhalt Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Fachbereich Gesundheit, Team 53.06.02 – Infektionshygienische Überwachung, Weinstr. 2/3, 30171 Hannover

Carola Diekmann Fachwirtin Hygiene, Gartenstr. 32, 32839 Steinheim

Prof. Dr. med. Christian Eckmann Klinikum Peine gGmbH, Allgemein-, Viszeral- u. Thoraxchirurgie, Virchowstr. 8 H, 31226 Peine

Stefan Franke B. Braun Melsungen AG, Trainer Hygienemanagement, Schwarzenberger Weg 73-79, 34212 Melsungen

Dr. med. Carolin Graf Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, Regionalhygienikerin Nord, Paracelsus-Klinik am Silbersee Langenhagen, Oertzeweg 24, 30851 Langenhagen

Dr. med. Cornelia Henke-Gendo Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Roesebeckstr. 4-6, 30449 Hannover

Dr. med. Peter Kalbe Leiter des Referates Niedergelassene Chirurgen im BDC, Praxis am Wall, Gelenkzentrum Schaumburg, Josua-Stegmann-Wall 7, 31737 Rinteln

Dr. med. Christine Kämpfert Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Roesebeckstr. 4-6, 30449 Hannover

Andreas Karolat Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hannover, Am Listholze 74, 30177 Hannover

Dr. med. Matthias Pulz Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Roesebeckstr. 4-6, 30449 Hannover

Dr. med. Wolfgang Rees Leitender Hygienebeauftragter Arzt und Krankenhaushygieniker, Schüchtermann-Klinik, Ulmenallee 5 – 11, 49214 Bad Rothenfelde

Dr. med. Christian Sagebiel OP-Ambulanz Hannover, Gemeinschaftspraxis für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Kurt-Schumacher-Str. 23, 30159 Hannover

Dr. med. Karin Schwegmann HELIOS Klinikum Hildesheim GmbH, leitende Konzernhygienikerin Helios Kliniken Deutschland, Senator-Braun-Allee 33, 31135 Hildesheim

Dr. med. Frank Siebert Regionalvertreter und stellv. Landesvorsitzender des BDC Nds., Zentrum für Hand- und Fußchirurgie, Hildesheimer Str. 265, 30519 Hannover

Prof. Dr. med. Ralf-Peter Vonberg, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover